Rekruitmentnachweis bei retrokochleären Raumforderungen mit der Lautheitsskalierung im „Würzburger Hörfeld
Zusammenfassung HINTERGRUND: Die genaue Ursache einer Hörminderung bei Patienten mit Kleinhirnbrückenwinkeltumoren ist unklar. Früher galt das Fehlen eines Rekruitments in den überschwelligen Hörtests als Zeichen einer retrokochleären Läsion. Im Unterschied zu herkömmlichen überschwelligen Testverfa...
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Veröffentlicht in: | Laryngo- rhino- otologie 2001, Vol.80 (7), p.365-369 |
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Hauptverfasser: | , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND: Die genaue Ursache einer Hörminderung bei Patienten mit Kleinhirnbrückenwinkeltumoren ist unklar. Früher galt das Fehlen eines Rekruitments in den überschwelligen Hörtests als Zeichen einer retrokochleären Läsion. Im Unterschied zu herkömmlichen überschwelligen Testverfahren erlaubt die kategoriale Lautheitsskalierung mit dem Würzburger Hörfeld (WHF) den direkten quantitativen Nachweis eines Rekruitments. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkung einer retrokochleären Läsion auf das subjektive Lautheitsempfinden zu untersuchen. PATIENTEN UND METHODIK: Präoperativ wurden bei 54 Patienten mit einem Akustikusneurinom neben ton- und sprachaudiometrischen Untersuchungen und der Ableitung der frühen akustisch evozierten Potentiale eine seitengetrennte Hörfeldskalierung durchgeführt. Diese erfolgte monaural im Freifeld bei kontralateral abgestöpseltem Gehörgang. ERGEBNISSE: Insgesamt zeigte sich bei 38 der 54 Patienten (70,4 %) ein Rekruitment in mindestens einer Frequenz auf der erkrankten Seite. Auf der gesunden Gegenseite bestand ein positiver Lautheitsausgleich bei 57,4 % der Patienten. Die Häufigkeit eines Rekruitmentnachweises war frequenzabhängig mit einem Maximum bei 4 kHz. Mit zunehmendem Hörverlust fand sich eine Tendenz zu steileren Kurvenverläufen bei der Pegellautheitsfunktion. SCHLUSSFOLGERUNG: Der Nachweis eines Rekruitments bei Kleinhirnbrückenwinkeltumoren ist keine Seltenheit. Ob hierfür allein eine vom Tumor unabhängige, kochleäre Vorschädigung, eine tumorbedingte Minderdurchblutung der Kochlea oder eine Störung der efferenten kochleären Innervation eine Rolle spielen, bleibt unklar. |
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ISSN: | 0935-8943 1438-8685 |
DOI: | 10.1055/s-2001-15712 |