Übereinstimmung zwischen Eltern und Kind zur kindlichen Psychopathologie und deren Bedeutung für den Therapieerfolg

Hintergrund: Symptome psychischer Störungen werden von Kindern und Jugendlichen häufig anders als von den Eltern eingeschätzt. Als Einflussfaktoren für diese Urteilsdiskrepanzen im externalisierenden und internalisierenden Symptombereich werden kindliches Geschlecht und Alter untersucht. Zudem wird...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Verhaltenstherapie 2021-09, Vol.31 (3), p.217-228
Hauptverfasser: Asbrand, Julia, Foltys, Leonie, Ebeling, Lydia, Tuschen-Caffier, Brunna
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Symptome psychischer Störungen werden von Kindern und Jugendlichen häufig anders als von den Eltern eingeschätzt. Als Einflussfaktoren für diese Urteilsdiskrepanzen im externalisierenden und internalisierenden Symptombereich werden kindliches Geschlecht und Alter untersucht. Zudem wird der prädiktive Wert der Diskrepanz für den wahrgenommenen Therapieerfolg analysiert. Methode: Kinder und Jugendliche (n = 271, 10–21 Jahre) in ambulanter Psychotherapie sowie Eltern gaben Auskunft über den Youth Self Report (YSR) und die Child Behavioral Checklist (CBCL). Ergebnisse: Neben einer grundsätzlich guten Übereinstimmung zwischen Eltern und Kind berichten Eltern über mehr psychische Symptome als die davon betroffenen Kinder. Mit zunehmendem Alter steigt die von den Kindern selbstberichtete externalisierende Symptomatik an. Mädchen geben mehr internalisierende Symptome als Jungen an. Ein hoher elterlicher Baselinewert (prä-Therapie) zur kindlichen externalisierenden Symptomatik sagt einen höheren Elternbericht nach Abschluss der Psychotherapie des Kindes vorher. Kinder berichten nach der Psychotherapie mehr Symptome, wenn Uneinigkeit zwischen Eltern und Kindern bezüglich der internalisierenden Symptomatik prä-Therapie besteht sowie eine hohe kindberichtete externalisierende bzw. elternberichtete internalisierende Symptomatik berichtet wird. Schlussfolgerung: Insgesamt zeigen sich einzelne Faktoren prädiktiv für die Symptomatik post-Therapie, jedoch die Eltern-Kind Urteilsdiskrepanz nur in geringem Maß. Beeinflussende Faktoren wie Alter und Geschlecht sollten in zukünftigen Studien standardmäßig aufgenommen werden.
ISSN:1016-6262
1423-0402
DOI:10.1159/000511095