Die Validierung der Dimensional Obsessive-Compulsive Scale (DOCS) an einer deutschsprachigen Stichprobe

Hintergrund: PatientInnen mit Zwangsstörungen werden in klinischer Forschung und Praxis häufig nicht erkannt oder fehldiagnostiziert, wodurch es zu verzögerten und unzureichenden Behandlungen kommt. Ein Aspekt, der maßgeblich dazu beiträgt, sind unter anderem unzureichende Screening- und Diagnostiki...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Verhaltenstherapie 2021-06, Vol.31 (2), p.119-131
Hauptverfasser: Fink-Lamotte, Jakob, Jahn, Ina, Stierle, Christian, Kühne, Franziska, Lincoln, Tania, Stengler, Katarina, Exner, Cornelia
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: PatientInnen mit Zwangsstörungen werden in klinischer Forschung und Praxis häufig nicht erkannt oder fehldiagnostiziert, wodurch es zu verzögerten und unzureichenden Behandlungen kommt. Ein Aspekt, der maßgeblich dazu beiträgt, sind unter anderem unzureichende Screening- und Diagnostikinstrumente, da bestehende Fragebögen zur Erfassung von Zwangsstörungen zu einem großen Teil Limitationen hinsichtlich ihrer psychometrischen Qualitäten und ihrer Aktualität unterliegen. Mit der Dimensional Obsessive-Compulsive Scale (DOCS) steht im englischsprachigen Raum seit mehreren Jahren bereits ein vielversprechendes Instrument zur Erfassung von Zwangsstörungen zur Verfügung. Patienten und Methoden: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, erstmalig die Faktorstruktur sowie die psychometrischen Eigenschaften der deutschsprachigen DOCS-Version zu überprüfen. Hierzu wurden 177 PatientInnen (107 mit Zwangsstörung, 30 mit Angststörungen und 40 mit Depression) sowie eine nicht-klinische Kontrollgruppe mit 223 Probanden untersucht. Ergebnisse: Die vierfaktorielle Originalstruktur der DOCS konnte in explorativen und konfirmatorischen Faktoranalysen repliziert werden. Interne Konsistenzen und die zeitliche Stabilität der DOCS fielen akzeptabel bis sehr gut aus. Die Konstruktvalidität der DOCS-Gesamtskala fiel zufriedenstellend bis gut aus. Die Kriteriumsvaliditäten fielen bedingt zufriedenstellend aus. Die diagnostische Genauigkeit der DOCS fiel befriedigend aus. Schlussfolgerung: Die deutsche Version der DOCS ist ein robustes, reliables und erstmals validiertes Instrument zur dimensionalen Beschreibung des Schweregrads von Zwangsstörungen.
ISSN:1016-6262
1423-0402
DOI:10.1159/000510093