Lymphozytenmigration unter Exposition homöopathischer Arzneimittel bei parodontaler Entzündung - eine kontrollierte Pilotstudie

Hintergrund: Viele homöopathische Arzneimittel werden auch für die Behandlung parodontaler Entzündungsprozesse eingesetzt. Über deren Wirkprinzipien ist allerdings nur wenig bekannt. Ziel dieser Studie war es daher, die Effekte verdünnter Substanzen auf die Migrationsaktivität von Lymphozyten bei pa...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Complementary medicine research 2015-01, Vol.22 (1), p.10-17
Hauptverfasser: Gassmann, Georg, Raak, Christa, Büchel, Katharina, Schaupp, Franziska, Entschladen, Frank, Friedmann, Anton, Ostermann, Thomas
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Viele homöopathische Arzneimittel werden auch für die Behandlung parodontaler Entzündungsprozesse eingesetzt. Über deren Wirkprinzipien ist allerdings nur wenig bekannt. Ziel dieser Studie war es daher, die Effekte verdünnter Substanzen auf die Migrationsaktivität von Lymphozyten bei parodontalen Entzündungsprozessen in vitro zu untersuchen. Material und Methoden: Lymphozyten wurden aus Blutproben von 3 Parodontitispatienten und 3 gematchten gesunden Probanden extrahiert und zusammen mit verdünnten wässrigen Extrakten (D12 and C200) von Mercurius solubilis, Silicea, Sulfur, Tuberculinum oder Placebo in eine Kollagenmatrix eingebettet. Nach einer 60-minütigen mikroskopischen Videoaufzeichnung im Zeitraffer wurden die Migrationsaktivität und -geschwindigkeit der Lyphozyten von je 30 randomisiert ausgewählten Zellen nachvollzogen. Neben univariaten statistischen Verfahren wurde eine SiZer-Zeitreihenanalyse durchgeführt. Ergebnisse: Während bei den Hochverdünnungen (C200) keine bedeutenden Unterschiede zwischen Placebo und den Substanzen gefunden wurden, konnten bei den niedrigen Verdünnungen (D12) im Vergleich zu Placebo starke Effekte beobachtet werden. Die stärksten Effekte wurden in den mit Sulfur D12 exponierten Lyphozyten beobachtet. Während bei den Lymphozyten der Parodontitispatienten ein spezifischer Aktivierungseffekt (mittlere Aktivität: 11,1% (Placebo) vs. 23,8% (Verum)) festgestellt werden konnte, blieb dieser bei den gesunden Probanden aus (25,8% (Placebo) vs. 25,6% (Verum)). Dieser Effekt konnte auch durch die SiZer-Zeitreihenanalyse als signifikant bestätigt werden. Schlussfolgerung: Die Debatte um die Wirkprinzipien von hochverdünnten Substanzen wird immer noch kontrovers geführt. Trotz der geringen Teilnehmerzahl und den damit verbundenen Limitierungen in der Aussagekraft sind insbesondere die Ergebnisse für Sulfur D12 ermutigend. Diese sollten in nachfolgenden Experimenten überprüft und durch weitere immunologische Versuche wie z.B. die Durchflusszytometrie von Zellinien verifiziert werden.
ISSN:2504-2092
2504-2106
DOI:10.1159/000375328