Endobronchialventile im Management der rezidivierenden Hämoptyse

Minimalinvasive Optionen für die Behandlung der lebensbedrohlichen Hämoptyse bei Patienten, die nicht auf medikamentöse Maßnahmen ansprechen und/oder als inoperabel eingestuft wurden, sind begrenzt. Wir beschreiben den Fall eines Patienten mit rezidivierender Hämoptyse, dem endobronchiale Ventile ei...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Kompass Pneumologie 2015-01, Vol.3 (1), p.51-55
Hauptverfasser: Koegelenberg, Coenraad F.N., Bruwer, Johannes W., Bolliger, Chris T.
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Minimalinvasive Optionen für die Behandlung der lebensbedrohlichen Hämoptyse bei Patienten, die nicht auf medikamentöse Maßnahmen ansprechen und/oder als inoperabel eingestuft wurden, sind begrenzt. Wir beschreiben den Fall eines Patienten mit rezidivierender Hämoptyse, dem endobronchiale Ventile eingesetzt wurden, und stellen damit sowohl ein neues Anwendungsgebiet für diese Ventile als auch eine neue Behandlungsoption bei Hämoptyse vor. Der Patient ist ein 30-jähriger Mann mit bilateralen Aspergillomen in den Oberlappen, die sich nach einer Lungentuberkulose entwickelten. Der Patient war in seiner Vorgeschichte wegen lebensbedrohlicher Hämoptyse trotz wiederholter Embolisation von Bronchialarterien mehrfach stationär behandelt worden. Aufgrund der Bilateralität der Erkrankung und seiner sehr geringen Atemreserve wurde der Patient als inoperabel eingestuft. Wir identifizierten die betroffenen Segmente mittels Computertomographie-Rekonstruktion und implantierten 3 Endobronchialventile. Unser Patient blieb für 6 Monate hämoptysefrei, und es traten keine implantatassoziierten Komplikationen auf. Darüber hinaus nahm er eine mit körperlicher Arbeit verbundene Angestelltentätigkeit auf und zeigte signifikante Verbesserungen seiner funktionellen Leistungsfähigkeit. Endobronchialventile könnten daher eine gangbare mittelfristige Behandlungsoption zur Atemwegsblockade bei Patienten darstellen, die nicht auf medikamentöse Maßnahmen ansprechen und/oder als funktionell inoperabel eingestuft wurden. Prospektive Studien sind angezeigt, um die Rolle der Endobronchialventile in diesem Setting genauer zu klären.
ISSN:2296-0368
2296-0317
DOI:10.1159/000368788