Persistierende Beschwerden nach elektiver Sigmaresektion wegen Sigmadivertikulitis
In der Vergangenheit wurde bei Patienten mit rezidivierenden Divertikulitiden typischerweise eine Sigmaresektion nach dem zweiten Schub empfohlen. Diese Praxis ist in den letzten Jahren hinterfragt und zugunsten einer individuelleren Entscheidungsfindung verlassen worden. Nach elektiver Sigmaresekti...
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Veröffentlicht in: | Visceral medicine 2012-06, Vol.28 (3), p.201-205 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | In der Vergangenheit wurde bei Patienten mit rezidivierenden Divertikulitiden typischerweise eine Sigmaresektion nach dem zweiten Schub empfohlen. Diese Praxis ist in den letzten Jahren hinterfragt und zugunsten einer individuelleren Entscheidungsfindung verlassen worden. Nach elektiver Sigmaresektion aufgrund einer Divertikulitis berichten allerdings gut ein Viertel aller Patienten über persistierende oder überhaupt erst neu aufgetretene Symptome. Dabei spielen in einer Minderheit der Fälle tatsächliche Divertikulitisrezidive eine Rolle, wobei die Höhe der Anastomose hier ein bestimmender Faktor ist. Häufig berichten Patienten aber über Symptome, die an ein Reizdarmsyndrom denken lassen, und Untersuchungen der letzten Jahre zeigen auch eine Überlappung von Reizdarmsyndrom und Divertikelkrankheit. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass bei Patienten mit symptomatischer Divertikelkrankheit viszerale Hypersensitivität und Marker der Inflammation korrelieren. In Verbindung mit prädisponierenden Faktoren wie Adipositas kann hier ein entscheidender Grund für persistierende Beschwerden liegen. Aufgabe des behandelnden Arztes muss es deshalb auf der einen Seite sein, diejenigen Patienten zu identifizieren, die ein hohes Risiko für Komplikationen und eine hohe Wahrscheinlichkeit für postoperative Symptomfreiheit haben. Auf der anderen Seite sollten Patienten, die wahrscheinlich nicht von einer Operation profitieren, bevorzugt anderen Therapiemodalitäten zugeführt werden. |
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ISSN: | 2297-4725 1662-6664 2297-475X 1662-6672 |
DOI: | 10.1159/000339368 |