Traumafolgestörungen bei Pflegekindern nach Misshandlung und Vernachlässigung

Hintergrund: Pflegekinder haben hÄufig traumatisierende Situationen erlebt, die ihre Fremdunterbringung erforderlich machten. Dennoch gibt es bislang kaum Untersuchungen zu TraumafolgestÖrungen in dieser Risikopopulation. Patienten und Methoden: Die traumatische Belastung bei 20 7-bis 16-jÄhrigen Pf...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Verhaltenstherapie 2010-03, Vol.20 (1), p.37-44
Hauptverfasser: Oswald, Sylvia H., Fegert, Jörg M., Goldbeck, Lutz
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Pflegekinder haben hÄufig traumatisierende Situationen erlebt, die ihre Fremdunterbringung erforderlich machten. Dennoch gibt es bislang kaum Untersuchungen zu TraumafolgestÖrungen in dieser Risikopopulation. Patienten und Methoden: Die traumatische Belastung bei 20 7-bis 16-jÄhrigen Pflegekindern (10 Jungen, 10 MÄdchen) aus der Inanspruchnahmepopulation einer kinder-und jugendpsychiatrischen Sprechstunde wurde mit einer hinsichtlich Alter und Geschlecht vergleichbaren klinischen Kontrollgruppe von 20 Patienten, die bei wenigstens einem biologischen Elternteil leben, verglichen. Die Diagnostik erfolgte anhand des UCLA PTSD Reaction Index fÜr DSM-IV und des semi-strukturierten Diagnostikinterviews K-SADS Present und Lifetime Version. Ergebnisse: Bei den Pflegekindern liegen hÄufig multiple und chronische Traumata durch Misshandlung und/oder VernachlÄssigung vor (n = 19); die Kinder der Kontrollgrupper hingegen weisen hÄufiger einmalige, umschriebene Traumata auf (n = 9). Die PrÄvalenz posttraumatischer Stresssymptome bei Pflegekindern ist signifikant hÖher als bei den Kindern der Kontrollgruppe. Schlussfolgerungen: Pflegekinder entwickeln vor dem Hintergrund ihrer Misshandlungs-und VernachlÄssigungsvorgeschichte gehÄuft TraumafolgestÖrungen. Werden Pflegekinder wegen psychischer AuffÄlligkeiten zur Diagnostik vorgestellt, sollte daher eine gezielte Traumadiagnostik und bei Bedarf eine traumafokussierte Psychotherapie erfolgen.
ISSN:1016-6262
1423-0402
DOI:10.1159/000274622