The Foundation of the Human Being Regarded as a Legal Entity in the 'School of Salamanca': Dominium and Ius in the Thought of Vitoria and Molina
Den Moraltheologen der Schule von Salamanca wird das Verdienst zugeschrieben, durch die Weiterentwicklung des mittelalterlichen Naturrechts das Fundament für moderne Grundrechte und sogar Menschenrechte gelegt zu haben. Für diese Autoren ist die Bestimmung des Verhältnisses von ius (Recht) und domin...
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Veröffentlicht in: | Jahrbuch für Recht und Ethik = Annual review of law and ethics 2014-01, Vol.22, p.445-483 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Den Moraltheologen der Schule von Salamanca wird das Verdienst zugeschrieben, durch die Weiterentwicklung des mittelalterlichen Naturrechts das Fundament für moderne Grundrechte und sogar Menschenrechte gelegt zu haben. Für diese Autoren ist die Bestimmung des Verhältnisses von ius (Recht) und dominium (Eigentum, Herrschaft bzw. allgemein die Fähigkeit dazu) von entscheidender Bedeutung für die Frage, wodurch ein Mensch als Rechtsträger anzusehen sei: In den unterschiedlichen Interpretationen dieses Verhältnisses kristallisiert sich heraus, inwiefern sich bei diesen Überlegungen Konzepte individueller bzw. subjektiver Rechte ausmachen lassen, die als potentielle Vorläufer moderner Grund- und Menschenrechte gelten dürfen. Dieser Aufsatz beinhaltet eine vergleichende Untersuchung der Interpretationen des Verhältnisses von Recht und Eigentum /Herrschaft bei dem Begründer der Schule von Salamanca, Francisco de Vitoria (1483-1546), der vor allem eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Völkerrechts einnimmt, und Luis de Molina (1535-1600), der durch seine Lehre der scientia media die göttliche Vorsehung mit der menschlichen Selbstbestimmung zu vereinbaren versucht und letztere auch in den Fokus rechtsphilosophischer Betrachtungen rückt. Bei der Bestimmung des Verhältnisses von ius und dominium handelt es sich nicht einfach um eine metaphysische Spielerei, sondern es ergeben sich moralisch relevante Konsequenzen aus den unterschiedlichen Auffassungen, wie dieses Verhältnis zu verstehen sei. Die Annahme zu dieser These wird im ersten Abschnitt des Aufsatzes näher ausgeführt, anschließend werden drei verschiedene Formen des Verhältnisses von ius und dominium vorgestellt, die sich in den Texten von Vitoria und Molina auffinden lassen.In einem dritten Abschnitt wird untersucht, inwiefern dem Menschen dominium natürlicherweise zukommt und ob damit alle Menschen über dominium verfügen. Der empfindlichen Frage, wie das dominium eines Menschen, der in Sklaverei gerät, aufzufassen sei bzw. ob es aufgegeben werden könne, widmet sich der vierte Abschnitt.Die Ergebnisse der Untersuchung werden abschließend in der Konklusion zusammengetragen. |
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ISSN: | 0944-4610 |