Die Bedeutung der Taxonomie der Pilze für die Phytopathologie / The Importance of Fungal Taxonomy for Plant Pathology

Zielsetzung der Arbeit ist es, die Bedeutung der Taxonomie der Pilze für die Phytopathologie zu belegen. In Abschnitt 1 werden die Zusammenhänge der Teleomorphe und Anamorphe von phytopathogenen Pilzen an den Beispielen Pseudocercosporella-Arttn (lange Zeit unbekannte Teleomorphe), Fusarium graminea...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz (1970) 1998-05, Vol.105 (3), p.246-263
Hauptverfasser: Scheinpflug, H., Heupel, M.
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zielsetzung der Arbeit ist es, die Bedeutung der Taxonomie der Pilze für die Phytopathologie zu belegen. In Abschnitt 1 werden die Zusammenhänge der Teleomorphe und Anamorphe von phytopathogenen Pilzen an den Beispielen Pseudocercosporella-Arttn (lange Zeit unbekannte Teleomorphe), Fusarium graminearum (große phytopathologische Bedeutung der Teleomorphe) und Monographella nivalis (häufige Umbenennung der Teleomorphe und Anamorphe) beschrieben. Aus den genannten Beispielen geht eindeutig die Notwendigkeit für eine intensive Bearbeitung der Pilzsystematik für die Phytopathologie hervor. Abschnitt 2 zeigt an den Beispielen Pseudocercosporella-Axten und Rhizoctonia solarii die Bedeutung der genauen Bestimmung von Arten und Einheiten unterhalb der Artengrenze auf. Unklare Artgrenzen, die bis heute innerhalb dieser Gattungen vorliegen, führen bei den Phytopathologen zu unsicheren Kenntnissen im Hinblick auf die Wirtswahl der Pilze, den Krankheitszyklus und vor allem die Bekämpfbarkeit der auftretenden pilzlichen Krankheitserreger. Intensive taxonomische Arbeiten bei den beiden genannten Gattungen haben große Fortschritte bei der genauen Bestimmung der Arten und Artengrenzen gebracht, bedürfen aber noch weiterer Bearbeitung. Im Abschnitt 3 wird auf die Auswirkung der Taxonomie der Pilze auf die Mykotoxinforschung eingegangen. Die herausragende Bedeutung der Fusarien als Mykotoxin-Produzenten macht diese Erreger zum Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten. Die von einzelnen Pilzstämmen gewonnenen Analyseergebnisse lassen sich auf Grund der noch heute uneinheitlichen Nomenklatur nur mit großen Schwierigkeiten einzelnen Arten zuordnen. Eine Lösung dieser Problematik durch intensive taxonomische Arbeiten ist dringend erforderlich. Abschnitt 4 beschreibt im Pflanzenschutz verwertbare Stoffwechselprodukte und Eigenschaften von Pilzen. Mykologen mit guten Kenntnissen in der Pilzsystematik sind notwendig, damit die auf diesem Gebiet nutzbaren Pilze genau identifiziert, beschrieben und genetisch und physiologisch möglichst unverändert aufbewahrt werden. Die Zahl verschiedenartiger zu prüfender Pilze kann durch gut geordnete Pilzsammlungen erheblich erhöht werden, wodurch die Erfolgsaussichten auf dem genannten Gebiet steigen. Abschnitt 5 führt beispielhaft taxonomische Schwierigkeiten, die im Zusammenhang mit der Durchführung von Quarantänemaßnahmen auftreten, auf. So sind im Pflanzengesundheitsdienst arbeitende Mitarbeiter in der Regel keine taxonomisch erfahr
ISSN:0340-8159
2364-9968