Exekutive Gouvernementalität und die Verwaltungsförmigkeit internationaler Politik
Die Abwendung Foucaults vom Staat sowie von staatstheoretischen Konzepten hat die Fruchtbarmachung seines Denkens in den Internationalen Beziehungen erschwert und begrenzt. In diesem Artikel soll ein Beitrag zur Konkretisierung des analytischen wie kritischen Potenzials der gouvernementalitätstheore...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für internationale Beziehungen 2011-12, Vol.18 (2), p.3-34 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die Abwendung Foucaults vom Staat sowie von staatstheoretischen Konzepten hat die Fruchtbarmachung seines Denkens in den Internationalen Beziehungen erschwert und begrenzt. In diesem Artikel soll ein Beitrag zur Konkretisierung des analytischen wie kritischen Potenzials der gouvernementalitätstheoretischen Perspektive für die Analyse grenzüberschreitender Politik geleistet werden, indem die Anschlussfähigkeit des Gouvernementalitätsansatzes über einen engeren Foucault-Diskurs hinaus diskutiert und ausgewiesen wird. In einem ersten Schritt wird dargelegt, dass der Foucaultsche Gouvernementalitätsansatz auf die staatstheoretische Gewaltenteilungslogik rekurriert und mit der Struktur der exekutiven Gewalt korrespondiert. Im Anschluss daran wird der mögliche Beitrag einer staatstheoretisch rückbezogenen Foucaultschen Perspektive zum Ausweis einer verwaltungslogischen (Um-) Formung grenzüberschreitender Politik ausgewiesen und damit das empirische Feld umrissen, in dem ein solcher Ansatz fruchtbar gemacht werden kann. Schließlich wird im dritten Teil dieses Feld durch Hinweise auf empirische Phänomene und politische Trends aus dem Sachbereich der Sicherheit konkretisiert und an einigen explorativen Beispielen das Problem des verwaltungslogischen mainstreaming der Politik exemplifiziert. Foucault's rejection of concepts from state theory has complicated and narrowed the existing reference to his works in International Relations. This article further substantiates the analytical as well as critical potential of Foucault's theory of governmentality in transborder politics by demonstrating the usefulness of the governmentality approach beyond narrow Foucault-discourses. In a first step, it will be shown that Foucault's governmentality approach refers to state theory and in particular corresponds to the structure of executive authority within the logics of the separation of powers. Subsequently, the possible contribution of such an integrative approach to the understanding of the administrative (re-) shaping of transboundary politics will be demonstrated. Thereby, the empirical field will be outlined, in which a concept of executive governmentality can be fruitful. Finally, in the third section, questions and problems from the field of security policy will be discussed from this conceptual angle. This assessment of selected empirical examples and political trends exemplifies the problem of an administrative mainstreaming of politics. |
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ISSN: | 0946-7165 |