Theorie und Empirie reflexiver Modernisierung: Von der Notwendigkeit und den Schwierigkeiten, einen historischen Gesellschaftswandel innerhalb der Moderne zu beobachten und zu begreifen

Der Sonderforschungsbereich »Reflexive Modernisierung« , der seit Juli 1999 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird, und in dem vier Universitäten im Münchener Raum interdisziplinär kooperieren, ist so angelegt, dass er thematisch breit gefächert und in Kooperation zwischen Soziolog...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Soziale Welt 2005-01, Vol.56 (2/3), p.107-135
Hauptverfasser: Beck, Ulrich, Lau, Christoph
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Sonderforschungsbereich »Reflexive Modernisierung« , der seit Juli 1999 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird, und in dem vier Universitäten im Münchener Raum interdisziplinär kooperieren, ist so angelegt, dass er thematisch breit gefächert und in Kooperation zwischen Soziologen, Wissenschaftsforschern, Wirtschaftswissenschaftlern, Politikwissenschaftlern, Sozialpsychologen, Historikern, Juristen und Philosophen quer zu den speziellen Soziologien und Fächerdifferenzierungen (das ist wohl auch international die einmalige Chance) die Präzisierung und Überprüfung der Theorie reflexiver Modernisierung ermöglicht (Beck/Bonß 2001; Beck/Lau 2004). Wir wollen in diese Problemstellung erstens anknüpfend an René König einführen; zweitens die theoretischen Grundannahmen in Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas und Richard Münch präzisieren; drittens das empirische Forschungsprogramm und seine bisherigen Ergebnisse skizzieren; viertens die Strukturbruchthese präzisieren; fünftens die Merkmale der Ersten Moderne rekonstruieren; sechstens die Erscheinungsformen des Neuen - der Zweiten Moderne - empirisch-analytisch entfalten; sowie siebtens abschließend die Theorie reflexiver Modernisierung reformulieren. All around the world, society is undergoing radical change - radical in the sense that it poses a challenge to Enlightenment-based modernity and opens up a space in which people choose new and unexpected forms of the social and the political. Sociological debates since the 1990s have sought to grasp and conceptualize this reconfiguration. Some authors, who lay great stress on the openness of the human project amid new contingencies, complexities and uncertainties, operate with the term ›post-modernity‹ (Bauman, Lyotard, Harvey, Haraway). However, we reject the idea that this is so far a move from the modern to the post-modern. On theoretical as well as on empirical grounds our conclusion is that all Western societies are still ›modern‹ societies: there has been no movement beyond the realm of the modern to its opposite, because there has been no clear break with the basic principles of modernity but a transformation of basic institutions of modernity (for example the nation-state and the nuclear family). We would suggest, therefore, that what we are witnessing is a second modernity.
ISSN:0038-6073
DOI:10.5771/0038-6073-2005-2-3-107