Paradox and Perspective in Technical Assistance to Latin America
Die eigentlichen sozialen und kulturellen Auswirkungen der technischen Hilfe sind in Lateinamerika erst nach langen und enttäuschenden Erfahrungen besser erkannt worden. Dabei hat sich das Erziehungswesen in zunehmendem Maße als Schlüsselfaktor für Veränderungen erwiesen, und mit der Gründung der Al...
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Veröffentlicht in: | International review of education 1969-01, Vol.15 (1), p.27-41 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng ; ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die eigentlichen sozialen und kulturellen Auswirkungen der technischen Hilfe sind in Lateinamerika erst nach langen und enttäuschenden Erfahrungen besser erkannt worden. Dabei hat sich das Erziehungswesen in zunehmendem Maße als Schlüsselfaktor für Veränderungen erwiesen, und mit der Gründung der Allianz für den Fortschritt wuchs die Erkenntnis der dringenden Notwendigkeit, den Aufbau demokratischer sozialer Einrichtungen zu fördern. Trotzdem ist die Planung in ihrer Zielsetzung oft eher begrenzt als auf die allgemeine Entwicklung des Erziehungswesens ausgerichtet und wird mehr oder minder von marktorientierten Grundsätzen beherrscht. Das Ergebnis war, daß man die offene Auseinandersetzung mit den grundlegenden sozialen und erzieherischen Problemen dieser Regionen vermied. Fehlplanung drückt sich in der mangelnden Förderung des allgemeinbildenden Sekundarschulwesens und der verstärkten Heranbildung beruflicher Fachkräfte und technischer Spezialisten mit verhältnismäßig hohem Ausbildungsstand aus. Es dürfte jedoch erwiesen sein, daß ohne eine beträchtliche Ausdehnung des allgemeinbildenden Sekundarschulwesens keine Grundlagen für eine Erweiterung der Märkte und der Produktion gegeben sind. Schlimmer noch, es fehlt jenes zur Erweiterung der Horizonte und mit Hinblick auf die Empfänglichkeit für Veränderungen entscheidende Element, das Gefühl aktiver Teilhabe an der Entwicklung, das den Aufbau einer demokratischen Ordnung zu einem lohnenden Ziel macht. Das Unvermögen, die Kluft zwischen Primarschule und Universität zu schließen, ist der entscheidende Grund für das Fortbestehen der sozialen Gegensätze in Lateinamerika. Eine gut geplante Förderung der Entwicklung des allgemeinbildenden Sekundarschulwesens würde sich auf alle Zweige des Erziehungswesens belebend auswirken. Diese Region bedarf dringend eines Vorstoßes zur Einführung einer gesamtschulartigen Schulstruktur (comprehensive schooling). Dies würde eine Modernisierung der Lehrpläne und eine vernünftige Kontrolle des alarmierend hohen Prozentsatzes von Schulabgängern bewirken, die heute die Investitionen für das Bildungswesen zunichte machen und einen enormen Begabungsverlust darstellen. Eine derartige Entwicklung würde auch eine Reform der Lehrerbildung im Sinne einer Neubewertung des Verhältnisses zwischen Schule und Kommune sowie eine Überprüfung unangemessener Lehrmethoden nach sich ziehen. Darüber hinaus würde die kulturell bedingte Abneigung gegen die meisten handwerklichen Berufe einer sich entwic |
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ISSN: | 0020-8566 1573-0638 |