Firenze 1669: un "teatro sacro" per Santa Maria Maddalena de' Pazzi

Am Sonntag nach Ostern, dem 28. April 1669, vollzog Clemens IX. in der Peterskirche die Kanonisierung der Heiligen Petrus d'Alcantara und Maria Maddalena dei Pazzi, nachdem ein reger Briefwechsel zwischen Geistlichen, Fürsten und Gläubigen vorausgegangen war. Die offizielle Ankündigung des Erei...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 1992-01, Vol.36 (1/2), p.129-202
1. Verfasser: Pacini, Piero
Format: Artikel
Sprache:ita
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Am Sonntag nach Ostern, dem 28. April 1669, vollzog Clemens IX. in der Peterskirche die Kanonisierung der Heiligen Petrus d'Alcantara und Maria Maddalena dei Pazzi, nachdem ein reger Briefwechsel zwischen Geistlichen, Fürsten und Gläubigen vorausgegangen war. Die offizielle Ankündigung des Ereignisses erreichte die Florentiner Karmelitanerinnen bereits im September 1668. Im Oktober gab Mons. Opizzo Pallavicini Anweisungen für die zu Ehren der neuen Heiligen in Florenz zu veranstaltenden Festlichkeiten. Anfang 1669 begann eine große équipe von Künstlern, Handwerkern und Zimmerleuten — unter der Leitung von Baldassare Franceschini, il Volterrano —, das Kircheninnere von Santa Maria degli Angeli zu verschönern und eine Festdekoration für die kommenden Feierlichkeiten zu schaffen. Eine Gruppe von Dekorateuren und Handwerkern arbeitete an der Außenfront des Klosters am Borgo Pinti und im ersten Hof. Doch die Hauptattraktionen des Festapparates bildeten die Ausmalung des Kirchenraumes und die ephemere Dekoration der Chorkapelle. Jacopo Chiavistelli und der Quadraturist Andrea Ciseri, unter Mitarbeit des Carlo Molinari und des Agnolo Gori, freskierten die Decke der Kirche. Chiavistelli, Molinari und Ulivelli malten einen Zyklus von zwölf Personifikationen jener Tugenden, die die Heilige auszeichneten. Die Szenen mit ihren Wundertaten, die man bisher Ulivelli zuwies, wurden jedoch zwischen Februar und Mai 1669 von einer Gruppe von fünf Malern, darunter einige fast unbekannte, ausgeführt: Francesco Boschi, Cosimo Ulivelli, Agostino Melissi, Francesco Bettini und Giovan Paolo Roffi. Das prunkvolle "theatrum sacrum" des Volterrano im Chor entstand in Zusammenarbeit mit dem Dekorateur Agnolo Gori, dem Maler Onorio Marinari, den Bildhauern und -schnitzern Luca Boncinelli, Jacopo Maria Foggini, Cesare Donati und Agostino Frison fiammingo, den Vergoldern Giuseppe Bartoli und Antonio Realmondi, ferner einer großen Zahl von Zimmerleuten und Handwerkern. Alle diese Tätigkeiten sind in den hier erstmals veröffentlichten Dokumenten sorgfältig registriert. — Volterranos prächtiges "theatrum", das die Zuschauer begeisterte, wurde nach den im Juni 1669 abgehaltenen Festlichkeiten wieder abmontiert; doch wußte man von manchen seiner Elemente noch am Ende des 19. Jahrhunderts im Kloster am Borgo Pinti zu berichten. Die hier vorgelegte Dokumentation veranschaulicht eine das klösterliche und öffentliche Leben im Florenz des 17. Jahrhunderts kennzeichnende Episode, von der teilweise
ISSN:0342-1201