Häuser, Mauern und Grenzen: Rechtspopulistische Globalisierungserzählungen zwischen Bedrohungsszenario und Sicherheitsversprechen
Der Erfolg rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen entzieht sich eindeutigen Erklärungen wie etwa dem Verweis auf wirtschaftliche Not. Ein zentrales Motiv, mit dem wir uns als Forschende in den IB näher befassen wollen, ist die Rolle der Globalisierungskritik solcher Bewegungen. Durch die Beton...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für internationale Beziehungen 2021-07, Vol.28 (1), p.101-126 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der Erfolg rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen entzieht sich eindeutigen Erklärungen wie etwa dem Verweis auf wirtschaftliche Not. Ein zentrales Motiv, mit dem wir uns als Forschende in den IB näher befassen wollen, ist die Rolle der Globalisierungskritik solcher Bewegungen. Durch die Betonung unterschiedlicher „Gefahren“ von „außen“ mobilisieren Rechtspopulist*innen Unterstützung, lenken aber gleichzeitig von mangelnden eigenen Politikvorschlägen und hausgemachten Problemen ab. Mit interpretativen Methoden, genauer der Narrativ- und Metaphernanalyse, die auch bildliche Darstellungen umfasst, nähern wir uns der performativen Dimension solcher rechtspopulistischer Versprechen. Metaphern bieten breite Anknüpfungsmöglichkeiten, da sie in ihrer Mehrdeutigkeit verschiedene Rezeptionen ermöglichen und sich Festlegungen immer wieder entziehen. Wir konzentrieren uns besonders auf die Metapher des „Hauses“ in drei Dimensionen: das „Außen“, das „Innen“ und die Rolle des „Hausvaters“. Die Analyse wirkmächtiger Metaphern soll dabei nachvollziehbar machen, wie in diesem mehrdeutigen Erzählmodus emotionale Zustimmung zu extremen politischen Positionen generiert oder im Umkehrschluss auch entzogen werden kann.
The appeal of right-wing populist parties and movements cannot be easily accounted for, for instance by looking at economic grievances. A central motif, which we see as relevant from a perspective of International Relations research, is the role that anti-globalisation plays for these groups. By pointing to ‘threats’ from ‘the outside’ they mobilise support, but also distract from a lack of concrete policies and the domestic nature of many problems. With interpretive methods of narrative, visual and metaphor analysis, we contribute to the performative turn in populism studies. Metaphors are entry points to broader narratives, as their ambiguity resists interpretive closure and allows for different significations. We highlight three dimensions of the metaphor, the ‘Outside’, the ‘Inside’ and the ‘Father of the House’. Our analysis of powerful metaphors reconstructs how this ambiguous narrative mode generates emotional consent to extreme political goals but also opens up avenues for resisting these claims. |
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ISSN: | 0946-7165 |