Zum 'Jüngeren Titurel' Albrecht und die 'Historia Regum Britanniae'
Am Ende des arthurischen Teils verweist er abermals auf 'drei Fürsten' mit deutlichem Bezug auf die Prolog-Stelle (JT 5844): Wer dise fursten waeren, der wil ich gerne swigen. si lant sich niht vermaeren, wan ich ir gabe nimmer darf genigen. si sint der mitte wol uf duetscher terre und sin...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 2010-01, Vol.139 (1), p.36-63 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Am Ende des arthurischen Teils verweist er abermals auf 'drei Fürsten' mit deutlichem Bezug auf die Prolog-Stelle (JT 5844): Wer dise fursten waeren, der wil ich gerne swigen. si lant sich niht vermaeren, wan ich ir gabe nimmer darf genigen. si sint der mitte wol uf duetscher terre und sint der kerge nahen: diu milte, diu hat in gehuset verre! und nach der 'Abdankung' der 'Helden' in die von König Artus verwalteten Spitäler greift der Autor abermals auf die Prologstelle zurück, bestätigt wieder die Nichtnennbarkeit des nun allerdings nur éinen 'Fürsten' und verläßt - so sein Bild - das 'literarische Schlachtfeld' und zugleich seinen literarischen Namen 'Wolfram', den er gegen den eigenen eintauscht (JT 5961): Die aventiure habende bin ich, Albreht, vil gantze, von dem wal al drabende bin ich, sit mir zebrach der helfe lantze an einem fursten, den ich wol kunde nennen: in allen richen verre, in duetschen landen moht man in erkennen. Geoffreys Text, Nr. 12) (JT 4662): Herzog Urlois ein furste, der elter, Marxes bruoder, urliugte mit geturste und vlos den lip ze Kornval. manic fuoder wart der zeher do durch in geweinet, als ein vil wert gesinde, daz umb ir herren riche triwe erscheinet. Nach der Gewichtung der Weltstädte Troja und Rom und nach dem Herkunftsland des Gralsgeschlechts aus Kappadokien (Kapadoze) fällt die Bemerkung Albrechts über die - schon erwähnte - Zerstörung des jüdischen Staates durch Vespasian (JT 109,3; 112,3; s. JT 115,1 und 116,1) auf, ein Ereignis, das nur hier am Eingang der 'Geschichte' und damit vor der Gral-Tempel-Beschreibung erwähnt wird (JT 109-112; 113,1; 115-116): Do man getouft Parillen, Jerusalem besezzen wart durch des kuniges willen, des got mit siner pfleg nicht hat vergezzen, Vespasion, der drizic stunt dri tusent der Juden in Jerusalem het mit heres kreften umbe klusent, Untz tot vor hunger lignde daz dritteil was mit alle. daz ander ungesigende dritteil was mit stritlichem valle. daz dritte dritteil wart under uns verkoufet, so daz si sunder ere solden leben, der werdicheit bestroufet. Es ist möglich, daß NYHOLM die Bedeutung der Quelle für Albrecht schon erkannt hat, denn er verweist in dem - dankenswerterweise erstellten ausführ lichen - Namens-Register seiner Ausgabe [s. Anm. 1] bei einigen Namen auf diese Quelle, s. unter Maxencio, Octaviane, Urlois (hier mit einem Verweis auf Arnive), nicht jedoch bei Lucius. 12 Geoffrey of Monmouth, The History of the Kings of Britain - translated with an introduction by L. THORP |
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ISSN: | 0044-2518 2749-9200 |
DOI: | 10.3813/zfda-2010-0003 |