Muss Ordnung sein? Zum Umgang mit Konflikten zwischen normativen Ordnungen

Die Auswirkungen der Pluralisierung globaler normativer Ordnungen rücken zunehmend ins Zentrum rechts- und politikwissenschaftlicher Forschung. Die Frage, auf welche Weise mit Konflikten zwischen unterschiedlichen Ordnungen umgegangen wird und werden sollte, steht dabei im Zentrum der Debatte. Diese...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für internationale Beziehungen 2013-06, Vol.20 (1), p.35-60
Hauptverfasser: Zimmermann, Lisbeth, von Staden, Andreas, Marciniak, Angela, Wallbott, Linda, Arndt, Friedrich
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Auswirkungen der Pluralisierung globaler normativer Ordnungen rücken zunehmend ins Zentrum rechts- und politikwissenschaftlicher Forschung. Die Frage, auf welche Weise mit Konflikten zwischen unterschiedlichen Ordnungen umgegangen wird und werden sollte, steht dabei im Zentrum der Debatte. Dieser Literaturbericht diskutiert, wie unterschiedliche Stränge der Forschung in Politikwissenschaft und Völkerrecht solche Konflikte, die aus der Überlappung normativer Ordnungen entstehen, darstellen und welche Lösungsstrategien sie präsentieren. Der Artikel identifiziert dabei drei Schieflagen in der bestehenden Literatur: den Fokus auf Eindeutigkeit, die Gegenüberstellung von rechtlichen und politischen Lösungen und einen Fokus auf formalisierte Ordnungen. Darauf aufbauend wird eine Typologie zu Strategien des Umgangs mit Überlappungskonflikten vorgeschlagen: Unterschieden werden hier das Aushalten von Ambivalenz, Einzelfallentscheidungen sowie die Schaffung von Eindeutigkeit. Letztere kann in drei verschiedenen Formen – Neuordnung, Hierarchisierung oder Vereinheitlichung – auftreten. Zudem werden Forschungsperspektiven für deskriptive, kausalanalytische und normative Forschung zu Überlappungskonflikten skizziert. The effects of the pluralization of global normative orders are increasingly attracting scholarly attention in both International Law and Political Science, with a particular focus on the question of how conflicts between different orders are, or should be, dealt with. This literature review discusses how different branches of research in Political Science and International Law deal with conflicts resulting from the overlap of normative orders, and which strategies they present as solutions. The article identifies three biases in existing research: a focus on unambiguous solutions, the juxtaposition of legal and political solutions, and a focus on formalized orders. Based on this review, a typology of strategies for the solution of conflicts arising from overlap is presented, distinguishing between the toleration of ambivalence, case-by-case decisions, and the intentional creation of unambiguity. The latter can be created by the reordering of structures, hierarchization, or harmonization. In conclusion we discuss research perspectives regarding the descriptive, causal, and normative analysis of conflicts between normative orders.
ISSN:0946-7165
DOI:10.5771/0946-7165-2013-1-35