Informationsbasis für die Abschätzung von gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Folgen von Tabakkontrollmaβnahmen in Deutschland

Hintergrund: Seit 2000 wurde die Tabaksteuer in Deutschland mehrfach erhöht. Während die Gesundheitspolitik auf höhere Tabaksteuereinnahmen und einen sinkenden Zigarettenkonsum hoffte, verwies die Tabakindustrie auf die Gefahr abnehmender Beschäftigung in der Tabakbranche. Ziel: Der Artikel will die...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Sozialer Fortschritt (Berlin) 2007-11, Vol.56 (11), p.271-279
Hauptverfasser: Neubauer, Simone, Steinle, Thomas, Gapp, Oliver, König, Hans-Helmut, Leidl, Reiner
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Seit 2000 wurde die Tabaksteuer in Deutschland mehrfach erhöht. Während die Gesundheitspolitik auf höhere Tabaksteuereinnahmen und einen sinkenden Zigarettenkonsum hoffte, verwies die Tabakindustrie auf die Gefahr abnehmender Beschäftigung in der Tabakbranche. Ziel: Der Artikel will die Datenbasis aufzeigen, die zur Fundierung der Argumentation der Gesundheitspolitik und der Tabakbranche herangezogen werden kann. Methode: Überwiegend wurde auf Routinedaten des Statistischen Bundesamts und anderer öffentlicher Einrichtungen zurückgegriffen. Ergebnisse: Sowohl die Absatzdaten für Tabakwaren des Statistischen Bundesamts als auch die Ergebnisse verschiedener bevölkerungsrepräsentativer Umfragen können für die Evaluation von Tabakkontrollmaβnahmen herangezogen werden. Beide Quellen weisen jedoch Nachteile auf. Es werden nur wenige routinemäβige Daten zur wirtschaftlichen Bedeutung des Tabakkonsums in Deutschland erhoben, so dass auf verschiedence Quellen von Verbänden zurückgegriffen werden musste. Teilweise sind nur grobe Schätzungen möglich. Schlussfolgerung: Überprüfungen der Wirksamkeit von Tabakkontrollmaβnahmen werden durch eine unzureichende Datenbasis eingeschränkt; diese sollte verbessert werden. Zur genauen Beurteilung der Auswirkungen von Tabakkontrollmaβnahmen auf verschiedene Wirtschaftsbereiche sollten landesspezifisch adjustierte Prognosemodelle eingesetzt werden. Background: Since 2000, Germany has experienced several increases in the level of tax levied on tobacco. The government hoped to lower the consumption of cigarettes and to increase tax revenues from tobacco. In contrast, the tobacco industry drew attention to declining employment and to the substantial number of jobs at risk in the tobacco sector. Aim: This article presents the sources of data that can be used to support the public-health and fiscal arguments as well as those contentions put forward by the tobacco industry. Method: In most cases, routinely reported data from the Federal Statistical Office and other public institutions were used. Results: Data on tobacco sales from the Federal Statistical Office as well as data from various representative surveys of the population can be used to evaluate the effects of measures to reduce tobacco consumption. However, both types of data source have their drawbacks. Only a few data sets are routinely collected with the purpose of assessing the economic impact of changes in tobacco consumption in Germany. Hence, data from diffe
ISSN:0038-609X
1865-5386