Nicht(s) auf dem Radar: Cyberkrieg als komplexe Herausforderung für die hochgradig vernetzte Gesellschaft
Der Beitrag befasst sich mit ausgewählten Herausforderungen, welche die neue Kriegsform Cyberwar, für die hochvernetzten westlichen Gesellschaften mit sich bringt. Es wird dargelegt, nach welchen Prinzipien Cyberkrieg funktioniert, in welchen Bereichen Verwundbarkeiten bestehen, welche Reaktionsmögl...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Politik 2012-03, Vol.59 (1), p.39-63 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der Beitrag befasst sich mit ausgewählten Herausforderungen, welche die neue Kriegsform Cyberwar, für die hochvernetzten westlichen Gesellschaften mit sich bringt. Es wird dargelegt, nach welchen Prinzipien Cyberkrieg funktioniert, in welchen Bereichen Verwundbarkeiten bestehen, welche Reaktionsmöglichkeiten existieren und welche Schwierigkeiten damit verbunden sind. Dabei wird verdeutlicht, dass Deutschland, wie andere westliche Gesellschaften, in vielfacher Hinsicht nur unzureichend auf die komplexen Herausforderungen des Cyberkrieges vorbereitet ist. Insbesondere die Parallelität der Diskurse Krieg und Internet, das mangelnde Bewusstsein von Bevölkerung und Eliten für den Grad der Gefährdung, die Defizite im nationalen wie im internationalen Recht, hier ein ideologisch fehlgeleiteter Liberalismusgedanke, dort ein derzeit kaum zu überwindendes neues Sicherheitsdilemma, und die Problematik, welche ein allzu sehr auf die Kräfte des Marktes vertrauendes Wirtschaftssystem mit sich bringt, werden im vorliegenden Beitrag als jene Herausforderungen betrachtet, mit deren Lösung die Antwort auf die Frage verbunden ist, ob die freiheitlich-demokratische Rechtsstaatsgesellschaft in der heutigen Form trotz der Cyberbedrohungen fortbestehen kann. This contribution deals with the challenges posed by cyber war, a new type of warfare, to the highly networked Western societies. It demonstrates the principles cyber warfare follows, shows in which areas vulnerabilities can be found, and explains which ways exist to react and what sort of difficulties come with these. It is made clear that Germany, as other Western societies, in many respects is only insufficiently prepared for the complex challenges of cyber warfare. In particular the parallelism of the two discourses on war on the one hand and the Internet on the other, the lack of consciousness on behalf of both population and elites, the deficiencies in national and international law, those being an ideologically misled idea of liberalism here and a currently hardly resolvable new security dilemma there, as well as the problems that accompany an economic system that counts too much on market forces, are regarded as those challenges the solution of which will provide the answer to the question whether the liberal-democratic society based on the rule of law will be able to sustain in their present form despite the threats from cyberspace. |
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ISSN: | 0044-3360 |