Trends zur Individualisierung von Politik
Die politischen Akteure in Deutschland sehen sich angesichts der Individualisierung des Beteiligungsverhaltens gezwungen, den Bürgern mehr direkte Beteiligungs- und Entscheidungsmöglichkeiten einzuräumen. Die bisherigen Wirkungen institutioneller Reformen, die sich auf Personalauswahl, Sachfragen un...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Politik 2012-11, Vol.59 (4), p.433-452 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng ; ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die politischen Akteure in Deutschland sehen sich angesichts der Individualisierung des Beteiligungsverhaltens gezwungen, den Bürgern mehr direkte Beteiligungs- und Entscheidungsmöglichkeiten einzuräumen. Die bisherigen Wirkungen institutioneller Reformen, die sich auf Personalauswahl, Sachfragen und Termine der Mitwirkung beziehen, werden sowohl langfristig als auch international vergleichend evaluiert. Dabei zeigt sich, dass die Bürger die meisten neuen Angebote nur mäßig nutzen. Die handelnden Parteien laufen den Trends zur Individualisierung hinterher ohne zu gestalten. Dabei entmachten sie sich nicht nur selbst, sondern gefährden auch zentrale Werte von Demokratien, ohne dass deren Akzeptanz gestärkt wird. Vertrauen in die Demokratie könnten die Akteure eher zurückgewinnen, indem sie realistische Ziele formulieren und bei den Debatten über kontroverse Politikinhalte auch deren Implementation im Blick haben. Political actors in Germany feel forced to answer demands for individual citizens' participation by offering more options to participate and direct decision making. The effects of such reforms which concern the selection of candidates, decision making on policies and times of participation are evaluated by long term as well as by cross-national comparison. The major finding is, that people do not value most of the new institutional arrangements very much. Parties follow trends without trying to modulate them. Thus their own power is reduced and core values of democracy are endangered, while the belief in democracy is not strengthened. Confidence in democracy might be more improved by setting and implementing realistic policy goals, which are results of open discussions. |
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ISSN: | 0044-3360 |
DOI: | 10.5771/0044-3360-2012-4-433 |