Raketenabwehrpläne in historischer Perspektive —Variationen über ein Thema amerikanischer Politik
Seit der Rede von US-Präsident Bush am 1. Mai 2001 hat die Raketenabwehrdebatte erneut an Dynamik gewonnen. Die neue Regierung hat sich entschlossen, baldmöglichst mit der Dislozierung eines Abwehrsystems zu beginnen und dafür sogar den ABM-Vertrag aufzukündigen, obwohl die Anschläge vom 11. Septemb...
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Veröffentlicht in: | Die Friedenswarte 2001-01, Vol.76 (4), p.361-389 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Seit der Rede von US-Präsident Bush am 1. Mai 2001 hat die Raketenabwehrdebatte erneut an Dynamik gewonnen. Die neue Regierung hat sich entschlossen, baldmöglichst mit der Dislozierung eines Abwehrsystems zu beginnen und dafür sogar den ABM-Vertrag aufzukündigen, obwohl die Anschläge vom 11. September Abwehrbefürworter und —gegner weiter im Streit über den Bedarf an einem Raketenabwehrschild gelassen hatte. Wie eine rückblickende Betrachtung zeigt, sind die wiederholt ausbrechenden Debatten jedoch kaum an das Kommen und Gehen der Administrationen gebunden. Vielmehr hängen sie in erster Linie mit gesellschaftlichen Veränderungen zusammen, auf die die jeweiligen Regierungen reagieren müssen. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die drei „großen Debatten“, im Rahmen derer das Thema Raketenabwehr von den Präsidenten Johnson und Nixon über Reagan und Clinton bis hin zu George W. Bush trotz im Grunde gleichbleibender Argumente immer wieder neue Variationen erfahren hat. Since George W. Bush's speech May 1, 2001, the missile defense debate has gained new momentum. The new administration has decided to start deploying missile defenses as soon as possible and to withdraw from the ABM treaty, even though the attacks of September 11 had left proponents and opponents fighting about the necessity of missile defense. In retrospect it is discernible that these debates are hardly linked to changing administrations. They rather depend on societal changes to which administrations have to react. This article takes a general view of the three "Grand Debates" from the Presidents Johnson and Nixon, via Reagan and Clinton to President Bush jr., depicting several variations the issue has undergone despite basically unchanged arguments on both sides. |
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ISSN: | 0340-0255 |