Der PC als „Partner“ im institutionellen Gespräch / The Computer as a “Partner” in Institutional Talk
Für kompetente Mitglieder der Gesellschaft ist die Inkorporierung von Technologien in alltägliche Handlungsvollzüge etwas Selbstverst/andliches. Die Arbeit „mit“ der Technologie wird routinemäßig erledigt und nur in seltenen Fällen thematisiert. Als Konversationsanalytiker interessiert uns, worin di...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Soziologie 2010-06, Vol.39 (3), p.233-251 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Für kompetente Mitglieder der Gesellschaft ist die Inkorporierung von Technologien in alltägliche Handlungsvollzüge etwas Selbstverst/andliches. Die Arbeit „mit“ der Technologie wird routinemäßig erledigt und nur in seltenen Fällen thematisiert. Als Konversationsanalytiker interessiert uns, worin diese Arbeit besteht und welche systematischen Prozeduren bei ihr zur Anwendung gelangen. Auf der Basis von 52 (Beratungs-) Gesprächen, die in Jobcentern als Tondokument aufgezeichnet wurden, können wir zeigen, dass neben der Arbeit „mit“ dem PC Interaktionsarbeit anfällt, wenn sich die Teilnehmer in Gesprächen auf den PC beziehen, und, dass es verschiedene Variationen dieser Orientierung am Computer gibt. Manchmal wird der PC in den Hintergrund der Interaktion verschoben und erhält nur minimale Aufmerksamkeit, während sich die Vertreter des Jobcenters und ihre Klienten deutlich aneinander als Personen orientieren. In anderen Fällen entscheiden sich die Vertreter der Institution defür, den PC gewissermaßen zu „animieren“, indem sie ihm z.B. Fragen stellen. In einer weiteren Variante wenden sich die Vertreter der Instituion ausschließlich dem PC zu, während die Klienten in der Warteschleife gehalten werden. Auch Fälle einer aktiven Neutralisierung des PC lassen sich finden. Kompetente Gesellschaftsmitglieder beziehen sich also nicht nur auf Gegenstände (Computer) und zeigen sich diese wechselseitig an, sondern bedienen sich auch unterschiedlicher Modalitäten, um diese Gegenstände in die soziale Welt ihrer Begegnung einzuführen, wodurch sich der Charakter ihrer Begegnung fundamental verändern kann. The incorporation of technologies in everyday activities is far from difficult for participants who are, in an ethnomethodological sense, competent members of society. Working “with” technology is a routine engagement. As conversation analysts we are interested in the systematic procedures which participants employ to make technological objects like computers part of an encounter and its social universe. The analysis of 52 (audio-taped) face-to-face consultations in what are termed Job Centers (public employment agencies in Germany) allows us to demonstrate the extent of interactional work that is to be completed if participants (have to) include the computer and work “with” it. Within our data, a variety of orientations toward the computer are evident. Sometimes the computer is moved to the background of the encounter and is given only minimal attention while Job Center |
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ISSN: | 0340-1804 |