"huisvrouw", Ratgeberin und Regentin. Zur niederländischen Herrscherinnenikonographie des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts
Die politische und kulturelle Präsenz der niederländischen Fürstinnen spiegelt sich im 15. und frühen 16. Jahrhundert gerade auch in visuell formulierten Weiblichkeitsentwürfen. Sinnstiftend waren dabei gleichermaßen aristokratische Selbstbestätigung und Formulierung eines (wün-schenswerten) Selbstb...
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Veröffentlicht in: | Jahrbuch der Berliner Museen 1997-01, Vol.39, p.23-38 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die politische und kulturelle Präsenz der niederländischen Fürstinnen spiegelt sich im 15. und frühen 16. Jahrhundert gerade auch in visuell formulierten Weiblichkeitsentwürfen. Sinnstiftend waren dabei gleichermaßen aristokratische Selbstbestätigung und Formulierung eines (wün-schenswerten) Selbstbildes wie eine durch städtische Repräsentanten herangetragene Rollenerwartung. So führten u.a. die Schaubilder der "joyeuses entrées" in ihren politisch-typologisch ausgerichteten Exempta biblischer Heldinnen und Amazonen das Modell der tugendhaften Gemahlin, aber auch der kühnen und starken Herrscherin vor. Weiterhin war das Ideal der gerechten Regentin, wie es ebenfalls in einem Tomyris-Gemälde in Berlin zum Ausdruck kommt, z.B. in Rathäusern präsent. Hinzu kamen schließlich Rollenporträts, die analog der literarischen Panegyrik v.a. mit Esther und der Persischen Sibylle argumentieren und dergestalt die Imago der weisen Ratgeberin des Fürsten und Friedenstifterin etablierten. |
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ISSN: | 0075-2207 |