Reform oder Rückschritt? Eine kritische Bilanz der neuen Arbeitsförderung

Mit dem Arbeitsförderungs-Reformgesetz (AFRG) scheint eine neue arbeitsmarktpolitische Ära zu beginnen. Das fast 30 Jahre alte Arbeitsförderungsgesetz (AFG) – das Bundesarbeitsminister Blüm als „Meilenstein in der Geschichte unseres Sozialstaates“ bezeichnete, wurde völlig neu geschrieben. Mit dieser vollständigen Neufassung und Einordnung des Rechts der Arbeitsförderung als Drittes Buch des Sozialgesetzbuches sollte ein grundlegend neuer Weg beschritten werden. Insbesondere die Instrumente der Arbeitsförderung sollten stärker auf eine gestalterische aktive Arbeitsvermittlung hin orientiert werden. Doch bereits vor Inkrafttreten war ein Korrekturbedarf unübersehbar und es zeigte sich, daß zentrale arbeitsmarktpolitische Herausforderungen nicht oder nur halbherzig angegangen wurden. A labour market political new era seems to start with the Employment Promotion Reform Law (Arbeitsförderungs-Reformgesetz, AFRG). The nearly 30 years old Employment Promotion Law was completely rewritten. The Federal Minister of Labour Blüm called this law "a milestone in the history of our welfare state". It has been completely redrafted and is classified as the third book of the Social Code. This is a completely new course. Especially the instruments of labour promotion are oriented towards an active job placing policy. However, even before the new law came into force a need of rectification became obvious. Central issues of labour market challenges were not or just half-heartedly tackled.