Klaus Koschorke: Grundzüge der Außereuropäischen Christentumsgeschichte. Asien, Afrika und Lateinamerika 1450-2000, Tübingen: Mohr Siebeck/UTB, 2022, 361 S., ISBN 978-3-8252-5934-1

Kirchengeschichte in einer global gedachten Neuzeit - oft genug wird diese von der Profangeschichte aus allein unter dem Zeichen von Mission und europäischer Expansion gesehen. Das vorliegende Lehr- und Studienbuch ist eine kompakt und verständlich geschriebene und doch nuancierte Gelegenheit, vorhandene Perspektiven zu weiten und globalgeschichtliche Einzelstudien des kulturellen und gesellschaftlichen Impacts kirchlicher Strukturen theologisch zu grundieren. Dazu passt, dass die ,,Christentumsgeschichte" programmatisch die Grenzen der Missionsgeschichte überschreitet, indem sie den Weltklerus und vielgestaltige lokale Kirchenstrukturen mitberücksichtigt. Und auch Mission selbst wird in der Frühen Neuzeit sehr differenziert gesehen, als ein Faktor unter anderen bei der Verbreitung des Christentums, neben der ,,Ausbreitung durch Migration, entlang überregionaler Diaspora-Netzwerke, im Kontext unterschiedlicher Handels- und Kulturkontakte oder infolge der Tätigkeit lokaler Multiplikatoren und indigen-christlicher Initiativen unterschiedlicher Reichweite" (XIV).