Rezeption des Weltsystem-Modells aus der Perspektive der Wirtschaftswissenschaften

Über die Rezeption des wirtschaftlich bedeutenden Ansatzes Immanuel Wallersteins in den Wirtschaftswissenschaften des deutschen Sprachraums zu schreiben, grenzt an Kriminalarbeit. Zwar wäre die Pauschalaussage, er wäre überhaupt nicht rezipiert worden, nachweislich falsch, dennoch hat er in den Wirt...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Weltgeschichte 2021-01, Vol.22 (1), p.161-181
1. Verfasser: Raffer, Kunibert
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Über die Rezeption des wirtschaftlich bedeutenden Ansatzes Immanuel Wallersteins in den Wirtschaftswissenschaften des deutschen Sprachraums zu schreiben, grenzt an Kriminalarbeit. Zwar wäre die Pauschalaussage, er wäre überhaupt nicht rezipiert worden, nachweislich falsch, dennoch hat er in den Wirtschaftswissenschaften im engsten Sinn - also der Nationalökonomie oder Volkswirtschaft - fast keine Spuren hinterlassen. Die herrschende, neoklassische Ökonomie hatte kein Interesse an einer Auseinandersetzung mit seinen Ideen, wohl nicht nur weil sie zu wenig Mathematik enthalten, sondern weil sie grundlegenden Annahmen, auf denen die herrschende, neoklassische Ökonomie aufbaut, konträr widersprechen und diese falsifizieren. In solchen Fällen wurde Verdrängen und Verschweigen bisher recht erfolgreich als Gegenmittel - von Gegenargument kann da ja nicht gesprochen werden - angewandt. So mag es nicht verwundern, dass das volkswirtschaftliche Hauptwerk, das Wallerstein im deutschen Sprachraum rezipierte - eine Habilitation an der Universität Wien - nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch geschrieben und publiziert wurde.1
ISSN:1615-2581
DOI:10.3726/ZWG0120218