Handschriftenfunde zur Literatur des Mittelalters 224. Beitrag Unbekannte Fragmente des 'Jüngeren Titurel' in der Staatlichen Bibliothek Regensburg

Anstelle der im Wiener Codex notierten bairischen Diphthonge begegnet fast immer die mitteldeutsche, monophthongierte Form.8 Unter den insgesamt seltenen Abweichungen vom Text des Wiener Codex scheint dies die einzige überhaupt zu sein, die nicht akzidentiell, sondern (annähernd) regelmäßig ist.9 Im...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 2015-04, Vol.144 (2), p.203-212
Hauptverfasser: Feistner, Edith, Putzer, Katja
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Anstelle der im Wiener Codex notierten bairischen Diphthonge begegnet fast immer die mitteldeutsche, monophthongierte Form.8 Unter den insgesamt seltenen Abweichungen vom Text des Wiener Codex scheint dies die einzige überhaupt zu sein, die nicht akzidentiell, sondern (annähernd) regelmäßig ist.9 Im Bereich der Buchgestaltung könnte die übereinstimmende Platzierung der Fleuronnée-Initiale ein weiteres Indiz für die Nähe zum genannten Wiener Codex darstellen, vor allem wenn man berücksichtigt, dass dessen Fleuronnée-Initialen in ganz unterschiedlichen Abständen "ziemlich wahllos" eingesetzt sind10 und die Überlieferung des 'Jüngeren Titurel' auch sonst keine Hss. übergreifend etablierte Abschnittsgliederung oder Kapiteleinteilung aufweist.11 Dass die U-Initiale im zweiten der beiden neu aufgefundenen Fragmente durchaus aufwändiger ausgestaltet ist als ihre Entsprechung im Wiener Codex,12 lässt sich trotz der unvollständigen Erhaltung erkennen und wirft ein Licht auf den repräsentativen Anspruch, den die Hs. vor der Fragmentierung und der Reduktion auf ihren bloßen Materialwert gehabt haben musste. 2. Der gral ym noch der vor... des het er niender rv noch twale... ouch gar kvndwiramvrs enge... des nicht vf erden von wiben wi g... di so selten [rotes Alineazeichen] 5 V on recht wir di clagende... [blaue Lombarde] vil gehivren . vnd mit ir... (5909) Secht wie sygvnn chlagete . mit iamer chlæ geleiche . von Jescute sagete . man dew mezz nv tzwir . so chlagereiche . das was ir recht sygvn chlagt nach wane . 14 Wegen der Bruchstückhaftigkeit des überlieferten Fragmenttextes sei zu dessen leichterer Einordnung und Beurteilung hier auch der vollständige Text nach dem Wiener Codex 2675, Bl. 159r/v (im Digitalisat [Anm. 6] Scan Nr. 323f.), d.h. ohne die normalisierenden Eingriffe in der historisch-kritischen Edition (nyholm [Anm. 2], Bd. 3, S. 278), wiedergegeben: [...] trostes iehende · la werden trost von svzem mvnd er kli ngen [verbessert aus: erklv ngen] · ich hoffe diner triwe · daz mir din helfe kvn ne selde bringen · D o sprach div wol versvnnen · des wil ich dich beschei [rote Lombarde] den · wer mir din sipp entrvnnen · also daz werst ein wilder heiden · ich wolt an allen vieren mit dir krichen · daz ich dich breht zem grale ob dv geheiltes anfortas den siechen · S o werz nv niht vervangen · ein siden groz fM r [blaue Lombarde] ware · div warnvng ist ergangen · ob dv mit vrage lebtest hvndert iare · dich darf niht gelangen mer alwe sende · wie tet dir kvnt k
ISSN:0044-2518