Politisches theater oder theater politisch machen? Brecht im deutschsprachigen theater der gegenwart

Das deutschsprachige Theater der Gegenwart zeichnet sich durch eine große Bandbreite an ästhetischen und dramaturgischen Formen aus. Eine überwiegende Mehrzahl von ihnen kann man als Regietheater bezeichnen, die sich mehr oder weniger auf die Ästhetik, Theorie und Theaterarbeit von Brecht zurückführ...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Tiyatro Eleştirmenliği ve Dramaturji Bölümü Dergisi 2022-01, Vol.2022 (34), p.1-17
1. Verfasser: Englhart,Andreas
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das deutschsprachige Theater der Gegenwart zeichnet sich durch eine große Bandbreite an ästhetischen und dramaturgischen Formen aus. Eine überwiegende Mehrzahl von ihnen kann man als Regietheater bezeichnen, die sich mehr oder weniger auf die Ästhetik, Theorie und Theaterarbeit von Brecht zurückführen lassen. Jahrelang wurde der Einfluss Brechts kaum mehr bewusst wahrgenommen, dies ändert sich seit der Jahrtausendwende, seit 9/11, Finanzkrise und drohendem Klimawandel. Neben einem aktuellen Überblick über avancierte Formen des deutschsprachigen Gegenwartstheaters soll aufgezeigt werden, dass sich heute eher gegensätzliche Ästhetiken wie der dramatisch-soziale Realismus auf der einen und postdramatisches Theater auf der anderen Seite gleichermaßen als Erb*innen Brechts verstehen. Politisches Theater machen oder Theater politisch machen, der Bezug auf Brechts Schaustücke oder auf Brechts Lehrstücke setzt differente Schwerpunkte, die sich auch auf den Schauspielstil des Gegenwartstheaters allgemein auswirken. Die dialektische Differenz zwischen Rolle und Schauspieler*in stellt im deutschsprachigen avancierten Theater eher den Normalfall dar, auch wenn es sich jeweils anders ästhetisch ausprägt. Jüngere Theatermacher*innen entdecken zudem vermehrt den revolutionären Brecht, etwa im Engagement des Theaters gegen die zunehmende Ungerechtigkeit und den Klimawandel.
ISSN:1303-8605
DOI:10.26650/jtcd.2022.00001