Einfluss verschiedener Alopezieformen und möglicher aggravierender Faktoren auf die Lebensqualität

Durch die hohe Bedeutung von Haaren als soziales Kommunikationsorgan, kann Haarlosigkeit bei den Betroffenen zu psychologischen Belastungen führen und die Lebensqualität negativ beeinflussen. Da der Verlust der Kopfhaare jedoch kein vitales medizinisches Problem darstellt und oftmals primär als kosm...

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1. Verfasser: Krüger, Nils
Format: Dissertation
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Durch die hohe Bedeutung von Haaren als soziales Kommunikationsorgan, kann Haarlosigkeit bei den Betroffenen zu psychologischen Belastungen führen und die Lebensqualität negativ beeinflussen. Da der Verlust der Kopfhaare jedoch kein vitales medizinisches Problem darstellt und oftmals primär als kosmetisches Problem eingestuft wird, erfahren Betroffene in der Praxis häufig eine Bagatellisierung ihres Leidens. Das Ziel dieser Studie war es deshalb, den Einfluss verschiedener Alopezieformen und möglicher aggravierender Faktoren auf die Lebensqualität bei Alopeziepatienten systematisch zu untersuchen und zu bewerten. Für die Untersuchung wurde eine anonym auszufüllende Onlinebefragung auf Basis des Hairdex entwickelt, einem Instrument zur Erfassung der krankheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten mit Haarerkrankungen. Neben der Lebensqualität wurden die Form der Alopezie und deren Ausprägungsgrad sowie demografische Daten wie Alter und Geschlecht erfasst. Mittels einer verzweigten Abfrageroutine konnten auch Betroffene mit unklarer Alopezieform an der anonymen Befragung teilnehmen. Von 3569 ausgefüllten Fragebögen konnten 2185 Fälle statistisch ausgewertet werden. An der Befragung nahmen 1591 Frauen (72,4%) und 608 Männer (27,6%) teil. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 37,6 (SD ± 12,5) Jahre. Der höchste Einfluss auf die Lebensqualität wurde für vernarbenden Haarausfall (48,4) und Trichotillomanie (47,3) ermittelt. Am niedrigsten ist der Einfluss bei traumatisch bedingten Alopezien (36,3) und Alopecia areata (40,0). Mit einem mittleren Wert von 62,4 stellt die emotionale Belastung bei allen untersuchten Alopezieformen den stärksten Einfluss auf die Lebensqualität dar. Nur einen geringen Einfluss stellen hingegen begleitende Symptome (29,0) dar. Als aggravierende Faktoren konnten, neben der Aktivität der Alopezie (bei Alopecia areata), das Alter und das Geschlecht der Betroffenen ermittelt werden. Eine deutliche Korrelation von Alopezieausprägung und Einfluss auf die Lebensqualität konnte darüber hinaus für Trichotillomanie und diffusen Haarausfall nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Alopezien für die Betroffenen deutlich mehr als nur ein kosmetisches Problem darstellen. Der Verlust der Haare kann das Leben erheblich einschränken und zu schwerwiegenden psychosozialen Störungen führen. Die nun vorliegenden Daten können dabei helfen das Verständnis für die Sorgen und Bedürfnisse von Alopeziepatienten zu erhöhen und einen wic