Der Klimawandel aus der Sicht der Landwirtinnen und Landwirte im Waldviertel
Als witterungsabhängige Sektoren sind die Land- und Forstwirtschaft von den Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen. Durch eine rechtzeitige Anpassung können Risiken verringert und sich bietende Chancen genutzt werden. Es ist wichtig, die LandwirtInnen als wesentliche EntscheidungsträgerInnen...
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Format: | Dissertation |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Als witterungsabhängige Sektoren sind die Land- und Forstwirtschaft von den Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen. Durch eine rechtzeitige Anpassung können Risiken verringert und sich bietende Chancen genutzt werden. Es ist wichtig, die LandwirtInnen als wesentliche EntscheidungsträgerInnen für die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel anzuerkennen. Ziel dieser Masterarbeit ist es, zu erfassen, wie LandwirtInnen im Waldviertel (Niederösterreich) den Klimawandel sowie dessen Auswirkungen wahrnehmen und ihre Landwirtschaft als Reaktion auf die wahrgenommenen Veränderungen anpassen. Im Frühling und Sommer 2022 wurden 17 leitfadengestützte Interviews mit 18 LandwirtInnen im Waldviertel (Bezirke Gmünd, Waidhofen an der Thaya, Zwettl) geführt. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der transkribierten Interviews zeigen, dass alle LandwirtInnen Veränderungen in den regionalen Klimabedingungen (z.B. Temperaturerhöhungen, Veränderungen der Niederschlagsmuster, Zunahme von Extremwetterereignissen) und Auswirkungen (z.B. Veränderung anbaubarer Kulturen und Sorten, Verschiebung der Anbau- und Erntezeiten, Zunahme von Hitze– und Trockenstress bei Nutzpflanzen, Zunahme des Schädlings- und Unkrautdrucks, Ertragseinbußen, erhöhtes Produktionsrisiko, Hitzestress beim Vieh) am eigenen Betrieb wahrnehmen, die sich mit wissenschaftlichen Daten, Beobachtungen und Prognosen decken. Auch zukünftig erwarten die Befragten überwiegend negative Klimaveränderungen und Auswirkungen in der Region. Generell besteht in der Untersuchungsregion eine stärker ausgeprägte Klimawandelwahrnehmung als eine Anpassung an diesen. Alle LandwirtInnen haben bereits mehr oder weniger Anpassungsmaßnahmen gesetzt, wobei die Wahl dieser stark mit nicht-klimatischen Faktoren zusammenhängt. Unter anderem werden auf privater Ebene der Betriebe Anpassungsmaßnahmen umgesetzt wie eine standort- und klimaangepasste Arten- und Sortenwahl, eine veränderte und reduzierte Bodenbearbeitung, eine angepasste Fruchtfolge inklusive Begrünung von Ackerflächen, Humusaufbau, eine Integrierte Landschaftsgestaltung, der Abschluss von Ernteversicherungen, eine Diversifizierung der Betriebe sowie die Direktvermarktung. Die Auswertungen zeigen auch, dass weniger die Form des Landbaus (biologisch vs. konventionell), sondern mehr die Motivation, eine nachhaltige Landwirtschaft zu führen, das Ausmaß der Anpassung bestimmt. Zusammenfassend besitzt der überwiegende Teil der Waldviertler LandwirtInnen ei |
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