Digitale Nähe – Analoge Distanz : das Akteur-Netzwerk beim Videodolmetschen in österreichischen Justizanstalten
Videodolmetschen (VD) liegt bereits seit den 1970er Jahren im Forschungsinteresse. Ursprünglich nur auf das Konferenzdolmetschen beschränkt, ist sein Einsatz mittlerweile dank der rasanten Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) weitverbreitet. So wird das VD seit Mitte der...
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Format: | Dissertation |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Videodolmetschen (VD) liegt bereits seit den 1970er Jahren im Forschungsinteresse. Ursprünglich nur auf das Konferenzdolmetschen beschränkt, ist sein Einsatz mittlerweile dank der rasanten Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) weitverbreitet. So wird das VD seit Mitte der 2010er Jahre auch in österreichischen Justizanstalten genutzt. Genau dieses Setting wird in der vorliegenden Masterarbeit aus der Perspektive der AnwenderInnen beleuchtet. Mit den Werkzeugen der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT), die als theoretischer Hintergrund dient, wurde untersucht, welche Erwartungshaltung die AnwenderInnen an Video-Dolmetschende haben, wie das VD seitens der AnwenderInnen beurteilt wird und welche Faktoren bei der Entscheidung für das VD eine Rolle spielen, da den NutzerInnen auch andere Lösungsstrategien bei sprachlicher Barriere zur Verfügung stehen. Entgegen der Annahme, dass VD lediglich von der medizinischen Abteilung der Justizanstalten genutzt wird, konnten weitere relevante Akteure sowie prozessrelevante Punkte beim VD eruiert werden. Dabei wurde gemäß der Akteur-Netzwerk-Theorie kein Unterschied zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Entitäten gemacht. Die Technik sowie andere nicht-menschliche Akteure wurden als ein gleichwertiger Teil eines dynamischen Prozesses angesehen und deren Rolle ebenfalls diskutiert. Die Daten wurden in einem zirkulären Prozess erhoben, wobei das Forschungsdesign in drei Hauptpunkte unterteilt wurde: Bestimmung der Akteure, die sich im Netzwerk verteilen, Interviews mit Videodolmetsch-AnwenderInnen und Netzwerkanalyse unter Einbeziehung nicht-menschlicher Akteure. Die wichtigste Erkenntnis liegt darin, dass VD den in der Justizanstalt arbeitenden ÄrztInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und BeamtInnen eine wichtige Hilfestellung zur Bewältigung sprachlicher Barrieren bietet.
Video Interpreting (VI) has been the subject of research interest since the 1970s. Originally limited to conference interpreting settings, its use is now widespread - thanks to the rapid development of information and communication technology (ICT). Since the mid-2010s VI has also been used in Austrian prisons. In this master's thesis, precisely this setting is examined from the perspective of the users. Using the tools of Actor-Network-Theory (ANT) to serve as a theoretical background, the empirical part of this research project asks three main questions: what expectations users of video interpreters have, how VI is rated |
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