Voice onset time in plosiven des L2-Spanischen bei österreichischen Studierenden

Die vorliegende Forschungsarbeit analysiert sprachliche Interferenzerscheinungen bei der Produktion von Plosiven von steirischen Studierenden des L2-Spanischen. Es stellt sich die Frage, wie SprecherInnen des Österreichischen Standarddeutsch (ÖSD) beim Spanisch-Zweitspracherwerb auf universitärem Ni...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Puntschuh, Silke
Format: Dissertation
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die vorliegende Forschungsarbeit analysiert sprachliche Interferenzerscheinungen bei der Produktion von Plosiven von steirischen Studierenden des L2-Spanischen. Es stellt sich die Frage, wie SprecherInnen des Österreichischen Standarddeutsch (ÖSD) beim Spanisch-Zweitspracherwerb auf universitärem Niveau die VOT-Werte der spanischen Plosive im absoluten Anlaut sowie wortinitial nach Archiphonem /N/ produzieren, und ob eventuell phonetische Abweichungen im Vergleich zu spanischen Native-Speakers vorhanden sind, welche als Interferenzen aus dem ausgangssprachlichen VOT-System gewertet werden können. Im ÖSD gibt es laut Moosmüller & Ringen (2004) einen Aspirationskontrast im velaren Artikulationsbereich, der bei bilabialen und alveolaren Plosiven in Kombination mit niedrigen und mittleren Folgevokalen neutralisiert wird. In der Studie überprüfen wir, ob die Ausgangssituation des ÖSD, was Aspiration sowie fehlendem VOT-Kontrast zwischen Fortis und Lenis betrifft, zu Interferenzen in der L2 Spanisch bei steirischen SprecherInnen führt. Die Forschungsergebnisse bestätigen, dass die Produktion von vollstimmhaften Plosiven im Spanischen eine große Herausforderung darstellt, da dieser Bereich der VOT-Zeitdimension bislang in der L1 ungenutzt bleibt und somit erst im Rahmen des Spanisch-L2-Erwerbs erlernt werden muss. Es gab kaum ProbandInnen, welche die Stimmtonvoreilung regelmäßig und konstant zur systematischen Differenzierung zwischen Lenis- und Fortis-Plosiven verwendeten. Die Mehrheit der TeilnehmerInnen befand sich in einer relativ instabilen Erwerbsphase, in der bei der Realisierung der Lenis-Plosive unsystematisch zwischen vollstimmhaften und entstimmten Lenis-Plosiven gewechselt wird. Die Produktion von stimmlosen unaspirierten Fortis-Plosiven in der L2 Spanisch verlief hingegen erfolgreich, ohne dass die standarddeutsche Aspiration verstärkt intervenierte oder hinderlich für den L2-Erwerb wäre. This dissertation analyzes linguistic phenomena of interference in the production of plosives by Styrian L2 Spanish students. This raises the question of how speakers of Austrian Standard German (ASG) in Spanish SLA at university level produce VOT of Spanish plosives in both absolute word-initial position and word-initial position after archiphoneme /N/, and if there are any phonetic deviations compared to Spanish native speakers which can be regarded as interference from their mother tongues VOT system. According to Moosmüller & Ringen (2004), ASG has an aspiration