Die Räume der zweiten jüdischen Gemeinde in Graz 1900-1938

Die Diplomarbeit beschreibt die örtlichen Beziehungen und, die als soziale Produkte, entstehenden Räume der zweiten jüdischen Gemeinde in Graz. Im Zuge dessen werden folgende Forschungsfragen beantwortet: Wann grenzten sie sich von der nicht jüdischen Bevölkerung ab? Wo wurden sie ausgeschlossen? Wi...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Brantner, Paul
Format: Dissertation
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext bestellen
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Diplomarbeit beschreibt die örtlichen Beziehungen und, die als soziale Produkte, entstehenden Räume der zweiten jüdischen Gemeinde in Graz. Im Zuge dessen werden folgende Forschungsfragen beantwortet: Wann grenzten sie sich von der nicht jüdischen Bevölkerung ab? Wo wurden sie ausgeschlossen? Wie gestaltete sich das Miteinander und Nebeneinander? Welche Rolle spielte dabei das jüdische (religiöse) Selbst-verständnis? Zur Beantwortung dieser Fragen, wurden vier ausgewählte Erinnerungen von Grazer Juden aus dieser Zeit herangezogen. Dabei handelt es sich um die Autobiographien Ludwig Birós und Otto Pollaks, dem Tagebuch Berthold Kaufmanns und einem Interview mit Leo Dortort. Die Erzählungen wurden auf örtliche Erwähnungen untersucht. Um die entdeckten Orte graphisch übersichtlich darzustellen, wurden Karten mit dem Geoinformationssystem QGis erstellt. Als kartographische Grundlage dient eine aktuelle Stadtkarte der Stadt Graz. Vor der Analyse der Erinnerungskarten wird die dafür benötigte Theorie grundgelegt. Dabei geht es um die Klärung, was unter den Begriffen Ort und Raum verstanden wird. Auf eine Darlegung mehrerer Zugänge wird deshalb geachtet, da sie der folgenden Analyse zusätzliche Perspektiven bietet. Neben der Begriffsgrundlegung wird ein weiterer Zugang der Raumentstehung herangezogen. Die Berücksichtigung, dass wir durch gehen (eine alltägliche räumliche Praxis) Orte und Plätze in verschiedenster Weise erfahren und verändern, führt zu weiteren Erkenntnissen, wie die jüdische Gemeinde in Graz das Alltagsleben 1900-1938 mitgestaltet hat. Die abschließend präsentierten Ergebnisse zeigen die unterschiedlichen Zugänge zum jüdischen Leben. Die Räume unterscheiden sich, doch zeigen sie auch Gemeinsamkeiten, die zu einer Gesamtbeschreibung der Erinnerungen und Beantwortung der zuvor genannten Forschungsfragen führen. The diploma thesis describes the relationships to places and, as social products, emerging spaces of the second Jewish community in Graz 1900 – 1938. In the course of this the following research questions will be answered: When did they set their self apart from the non-Jewish population? Where were they excluded? How did they live side by side and with each other? What role did the Jewish (religious) self-image play in this? To answer these questions, four selected memories of Grazer Jews from that time were used. These are the autobiographies of Ludwig Biró and Otto Pollak, the diary of Berthold Kaufmann and an interview with Leo Dorto