Gleichgeschlechtliche Frauenpaare und Abstammungsrecht
Das Familienrecht erfuhr seit der Stammfassung des ABGB aus dem Jahr 1811 nur punktuelle Anpassungen. Ausgehend von der gesellschaftlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen, mit oder ohne Kinder, war der Gesetzgeber zu umfassenden Anpassungen an verschiedengeschlechtliche Familien gezwu...
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Format: | Dissertation |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Das Familienrecht erfuhr seit der Stammfassung des ABGB aus dem Jahr 1811 nur punktuelle Anpassungen. Ausgehend von der gesellschaftlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen, mit oder ohne Kinder, war der Gesetzgeber zu umfassenden Anpassungen an verschiedengeschlechtliche Familien gezwungen. Diese gesetzgeberische Verantwortung wurde wegweisend durch das Zusammenspiel der Höchstgerichte, im Speziellen von VfGH und EGMR, übernommen. Folglich wurden zahlreiche familienrechtliche Normen, aufgrund ihrer diskriminierenden Wirkungen, aufgehoben. Der erste Teil dieser Diplomarbeit befasst sich überblicksartig mit den Erscheinungsformen gleichgeschlechtlicher Beziehungen sowie dem Weg zur Institutionalisierung gleichgeschlechtlicher Paare vom EPG bis zur Öffnung der Ehe. Fast im Gleichklang mit dem Fortschritt des Ehe- und Partnerschaftsrechtes wurde die Entwicklung im Abstammungs- und Adoptionsrecht vollzogen. Die Öffnung der medizinisch unterstützten Fortpflanzung für gleichgeschlechtliche Frauenpaare, die Zulassung der Samen- und Eizellenspende und die Ermöglichung einer Adoption hat den Weg zur gleichgeschlechtlichen Familie mit Kindern geebnet. Ein zweiter Teil der Arbeit befasst sich daher mit Abstammungsrecht seit dem FMedRÄG 2015 sowie dem Adoptionsrecht seit dem AdRÄG 2013. Das in jüngerer Vergangenheit ergangene Erkenntnis VfGH G 230/2021 war der neuerliche Anstoß für eine Liberalisierung des Abstammungsrechtes. Aus diesem Grund setzt sich diese Arbeit im letzten Teil mit dem in letzter Minute verabschiedeten AbAG 2023 auseinander, das die geforderte automatische Elternschaft des anderen Elternteils ohne weitere Nachweise umsetzt.
Since the original version of the ABGB in 1811, there have been only a few changes to family law. However, with the growing acceptance of same-sex relationships, legislators had to make significant adjustments to accommodate different family structures. This was largely influenced by decisions from top courts like the VfGH and the ECHR, which led to the repeal of many discriminatory family laws.The first part of this thesis gives an overview of how same-sex relationships have evolved and how laws have changed to recognize them, from the Registered Partnership Act to allowing same-sex marriage. Alongside progress in marriage and partnership laws, changes were also made in laws concerning parentage and adoption. This included allowing same-sex female couples to access assisted reproduction, such as sperm and egg dona |
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