Mechanische Thrombektomie bei symptomatischen Sinusthrombosen

Fragestellung: Sinusthrombosen konnen unter Antikoagulation zu progredienter zerebral-venoser Kongestion und intrazerebralen Blutungen fuhren. Anhand von sechs Fallbeispielen werden die Ergebnisse der transvenosen Rekanalisation gezeigt. Methode: Sechs Patienten mit ausgedehnten Thrombosen des Sinus...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Clinical neuroradiology (Munich) 2014-10, Vol.24 (S1), p.40
Hauptverfasser: Nordmeyer, H, Stracke, P, Stauder, M, Heddier, M, Schooss, P, Chapot, R
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Fragestellung: Sinusthrombosen konnen unter Antikoagulation zu progredienter zerebral-venoser Kongestion und intrazerebralen Blutungen fuhren. Anhand von sechs Fallbeispielen werden die Ergebnisse der transvenosen Rekanalisation gezeigt. Methode: Sechs Patienten mit ausgedehnten Thrombosen des Sinus sagittalis superior erlitten unter i. v.-Heparinisierung symptomatische zerebral-venose Kongestionen und/ oder intrazerebrale Blutungen. Uber einen transjugularen Zugang wurde mechanisch mit parallel im frontalen Abschnitt des Sinus sagittalis superior entfalteten Stenretrievern rekanalisiert bis eine antegrade venose Drainage wiederhergestellt war oder kein thrombotisches Material mehr gewonnen wurde. Ergebnisse: Bei vier Patienten konnte ein antegrader venoser Fluss erzielt werden und es kam zu einer Remission der Symptomatik sowie zu einer Regredienz der Stauungsodeme bzw. der hamorrhagischen Transformation. Bei einer Patientin mit Parenchymblutungen wurde eine Kraniektomie und eine weitere Sinusthrombektomie erforderlich. Hier verlief die klinische Remission protrahiert, jedoch im weiteren Verlauf benigne. In einem Fall war die Thrombektomie aufgrund einer Sinus-Stenose frustran und es kam periinterventionell zu einer Subduralblutung. Unter Vollheparinisierung kam es dennoch zu einer Remission einer ursprunglich zur Diagnose fuhrenden sensorischen Aphasie. Schlussfolgerung: Bei progredienter Symptomatik und ursachlicher venoser Kongestion und/oder hamorrhagischer Transformation ist die mechanische Rekanalisation der Sinusthrombose ein effizientes Verfahren mit einem vertretbaren Risiko, das im Einzelfall erwogen werden sollte.
ISSN:1869-1439