Indigene Mobilisierung in Lateinamerika: ein wenig genutztes Potenzial

Im September 2014 findet die Weltkonferenz über indigene Völker der Vereinten Nationen statt, um erfolgreiche Praktiken und Perspektiven zur Verwirklichung indigener Rechte zu diskutieren. Doch in Lateinamerika sind indigene Völker nach wie vor marginalisiert und Konflikte zwischen indigenen und sta...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Flesken, Anaïd
Format: Web Resource
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Im September 2014 findet die Weltkonferenz über indigene Völker der Vereinten Nationen statt, um erfolgreiche Praktiken und Perspektiven zur Verwirklichung indigener Rechte zu diskutieren. Doch in Lateinamerika sind indigene Völker nach wie vor marginalisiert und Konflikte zwischen indigenen und staatlichen Akteuren weiterhin ausgeprägt. Trotz der Anerkennung der Rechte indigener Völker in Lateinamerika in den vergangenen Dekaden bleiben diese weiterhin ökonomisch, politisch und sozial benachteiligt. Indigene Völker und Organisationen mobilisieren vermehrt gegen Armut und gesellschaftliche Diskriminierung. Marginalisierung, Ressourcenabbau und Infrastrukturprojekte gefährden nicht nur die Umwelt und indigene Lebensgrundlagen, sondern schüren auch Konflikte zwischen der indigenen Bevölkerung und staatlichen sowie nichtstaatlichen Akteuren. Die indigene Bevölkerung Lateinamerikas ist stark heterogen, die Grenzen zwischen den Volksgruppen sind fließend und die Selbstidentifikation ist vor allem subjektiv. Bei einer Mobilisierung entlang dieser Identitäten steht daher nicht das Zusammengehörigkeitsgefühl im Vordergrund, sondern die gemeinsamen Probleme. Trotz einiger Ausnahmen beschränkt sich die Mobilisierung häufig auf die lokale Ebene. Mangelnde Ressourcen, unzureichende politische Einflussmöglichkeiten und fehlender Konsens innerhalb der indigenen Organisationen verhindern eine übergreifende nationale Mobilisierung.
ISSN:1862-3573