Review Essay: Was ist Kriminalsoziologie? Disziplinäre Auffälligkeiten und qualitative Bezüge

Das Buch "Kriminalsoziologie" von Stefanie EIFLER zeichnet die Entstehung und Entwicklung der Kriminalsoziologie nach und liefert eine Bestandsaufnahme der aktuellen soziologischen Zugänge zur Kriminalität. Die Autorin bemängelt die Vielfalt und das Nebeneinander kriminalsoziologischer Ein...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Ottermann, Ralf
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext bestellen
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Das Buch "Kriminalsoziologie" von Stefanie EIFLER zeichnet die Entstehung und Entwicklung der Kriminalsoziologie nach und liefert eine Bestandsaufnahme der aktuellen soziologischen Zugänge zur Kriminalität. Die Autorin bemängelt die Vielfalt und das Nebeneinander kriminalsoziologischer Einzeltheorien. Gleichwohl gelingt es ihr, Verbindungslinien, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theorien mittels der Ordnungsbegriffe "Konsens- versus Konfliktmodell von Gesellschaft" sowie "Makro- versus Mikrosoziologie" systematisch aufzuzeigen. Ihr Fazit hinsichtlich der empirischen Bewährung der Theorien fällt überwiegend negativ aus. Sie plädiert für eine Integration der Theorien in ein metatheoretisches Makro-Mikro-Makro-Modell der soziologischen Erklärung von Kriminalität. Der Rezensent ist ebenfalls Anhänger eines solchen Makro-Mikro-Makro-Modells. Er betrachtet das Buch indes aus sozialkonstruktivistischer Perspektive und im Hinblick auf qualitative Ansätze. Diesbezüglich ist das Buch relativ unergiebig, so dass ich als Rezensent Bezüge zu sozialkonstruktivistischen und qualitativen Ansätzen mittels Rückgriff auf anderweitige Literatur herstelle. Ähnlich anderen Einführungsbüchern in die Kriminalsoziologie bzw. in die Soziologie abweichenden Verhaltens erweist sich auch die vorliegende Medieneinheit als unzureichend hinsichtlich der Darstellung der Geschichte, der Methoden, der Erträge und der Hintergrundtheorien qualitativer Kriminalitätsforschung. Eine systematische Zusammenstellung der unterschiedlichen qualitativen Ansätze und Zugänge zu Phänomenen der Kriminalität bzw. abweichenden Verhaltens erscheint mir als eine lohnende Aufgabe für die Zukunft. The book "Kriminalsoziologie" (Sociology of Crime) by Stefanie EIFLER is about the emergence and development of the sociology of crime and current sociological approaches to criminality. The author criticizes the heterogeneity and disconnected-ness of the various sociological theories of crime. Nevertheless, she succeeds in systematically showing the connecting lines and the similarities and differences between the theories by classifying them as "consensus versus conflict models of society" and "macro- versus micro-sociological approaches". Her assessment of the theories' empirical evidence turns out to be predominantly negative. She pleads for an integration of the theories into a meta-theoretical macro-micro-macro-model of the sociological explanation of crime. This reviewer supports such a macro-micro
ISSN:1438-5627