Rural area and cultural landscape
Der ländliche Raum erfuhr in Baden-Württemberg wie in vielen Gebieten Mitteleuropas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Wandel zur Multifunktionalität. Damit ging eine regionale Ausdifferenzierung einher, die es heute geboten erscheinen lässt, von ländlichen Räumen zu sprechen. Dieser E...
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Zusammenfassung: | Der ländliche Raum erfuhr in Baden-Württemberg wie in vielen Gebieten Mitteleuropas
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Wandel zur Multifunktionalität. Damit
ging eine regionale Ausdifferenzierung einher, die es heute geboten erscheinen lässt,
von ländlichen Räumen zu sprechen. Dieser Entwicklung entsprach auch eine inhaltliche
Erweiterung des Kulturlandschaftsbegriffs. Hatte die deutschsprachige Geographie
die "Landschaft" zum Inbegriff eines holistischen Zugangs regionaler Betrachtung gemacht
und damit einen akademischen Sonderweg eingeschlagen, so entwickelte sich auf
dieser Basis einerseits die naturwissenschaftlich arbeitende Landschaftsökologie, andererseits
die Kulturlandschaftsforschung. Diese erfuhr im Rahmen von historisch-genetischen
Analysen, im politisch-raumordnerischen Planungshandeln und durch das
landespflegerische Schutzdenken einen starken Aufschwung. Der Begriff der (Kultur-)
Landschaft ist heute nicht nur ein wissenschaftlicher, sondern auch ein emotional und
ästhetisch aufgeladener Alltagsbegriff, den insbesondere der Tourismus aufgreift. Zugleich
wurde ein Zweig angewandter Raumwissenschaft befruchtet.
As in many areas of central Europe, in the second half of the twentieth century rural
space in Baden-Württemberg experienced a transformation towards multi-functionality.
This was accompanied by regional differentiation that makes it seem necessary today to
speak of rural spaces. This development corresponded with a broadening of the concept
of cultural landscape. While German-speaking geography made “landscape” the essence
of a holistic approach to regional analysis and thus pursued its own particular
academic path, this was also, on the one hand, the basis for the development of landscape
ecology, working within the natural sciences, and, on the other hand, for cultural
landscape research. The latter experienced a significant revival as part of historicalgenetic
analyses, in spatial planning policy negotiations, and through notions of landscape
conservation. The term (cultural) landscape is today no longer only an academic
one, it has rather become an everyday concept loaded with emotional and aesthetic
connotations, which tourism in particular has picked up upon. At the same time a
branch of applied spatial science has been enriched. |
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ISSN: | 0946-7807 |