Antilopenhorn

Besteht aus 2 Rohrteilen: schlaufenförmig gebogenes zylindrisches Messingrohr (vollständig mit grüner Schnur umwickelt) und Antilopenhorn als Schaustück: 620 mm + 555 mm. Oberzwinge 45. Antilopenhorn mit rundem Messingkranz, der sich nicht vollständig an das Horn anschmiegt. Am Mundrohr Haltering fü...

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1. Verfasser: C. W. Moritz
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Beschreibung
Zusammenfassung:Besteht aus 2 Rohrteilen: schlaufenförmig gebogenes zylindrisches Messingrohr (vollständig mit grüner Schnur umwickelt) und Antilopenhorn als Schaustück: 620 mm + 555 mm. Oberzwinge 45. Antilopenhorn mit rundem Messingkranz, der sich nicht vollständig an das Horn anschmiegt. Am Mundrohr Haltering für Lederschlaufe zur Befestigung am Gürtel. Sehr gut erhalten. Instrument nach Deutschem Reichspatent Nr. 117543 vom 20. Mai 1899, ausgestellt für Hermann Schulz und Edmund Völker in Berlin-Charlottenburg. Schulz war einer der 5 Trompeter der königlichen Oper in Berlin, Völker Landbauinspektor und Architekt bei der königlichen Ministerial-, Militär- und Baukommission. Die Erfindung geht, Berichten zufolge, (ZfI Jg. 16, Leipzig 1895/96, S. 554, 974), auf das Antilopenhorn von Schulz zurück. Schulz hatte 1895 probeweise ein Kuhhorn mit einem Kornettmundstück angeblasen und den Klang als brauchbar empfunden. Sich an die Firma C. W. Moritz wendend, hatte sich nach Versuchen das Antilopenhorn als am geeignetsten erwiesen. Schulz führte sein gerades, etwa 1 m langes Horn im 1. Garderegiment in Potsdam vor. Es wurde hier bei einer Felddienstübung erprobt, schließlich dem Kaiser vorgeführt. Der Kaiser befahl, 12 Instrumente bei C. W. Moritz für das Garde-Jäger-Bataillon zu bestellen, in dem sie auch zu Parade und Manöver benutzt wurden. Schulz hatte ein Horn in der gedeckt, wenig Glanz, aber große Lautstärke möglich. Intonation relativ gut. Die Nichteinbürgerung des Instruments liegt daran, dass der Klang der Fülle und des Glanzes entbehrt, der Preis verhältnismäßig hoch und das Instrument weniger bequem zu handhaben ist als das übliche oder Taschensignalhorn. Schließlich sind Antilopenhörner nur in begrenztem Umfange vorhanden.königlichen Oper sogar im Rienzi (Ouvertüre, Aufruf zum Kampf) geblasen und empfahl sein Instrument auch für Förster und Jäger. Die positiven musikalischen Eigenschaften, die das Instrument nach der Patentschrift zu haben verspricht, können nicht festgestellt werden, wenngleich die verwendeten Mundstücke etwas anderes gewesen sein können als das nicht erhaltene originale. Klang mit sehr kleinem Volumen, Herbert Heyde: Hörner und Zinken. Musikinstrumenten-Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig. Katalog, Bd. 5, Leipzig 1982, S.106/107. Dieses Instrument war zwischenzeitlich unter der Inv.-Nr. 3162 doppelt inventarisiert. Herbert Heyde: Hörner und Zinken. Musikinstrumenten-Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig. Katalog, Bd. 5, Leipzig 1982, S. 1