Schulterschluss oder Sackgasse – gelingt Europa eine wirksame Asyl- und Integrationspolitik?
Cevat Giray Aksoy, EBRD und King's College London, Panu Poutvaara, ifo Institut, und Felicitas Schikora, Konrad-Adenauer-Stiftung, zeigen, dass der aktuelle Verteilungsmechanismus von Geflüchteten in Deutschland mit erheblichen Kosten für Geflüchtete einhergeht, die in Landkreisen mit einem höh...
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Veröffentlicht in: | Ifo schnelldienst 2023-10, Vol.76 (10), p.03-28 |
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Hauptverfasser: | , , , , , , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Cevat Giray Aksoy, EBRD und King's College London, Panu Poutvaara, ifo Institut, und Felicitas Schikora, Konrad-Adenauer-Stiftung, zeigen, dass der aktuelle Verteilungsmechanismus von Geflüchteten in Deutschland mit erheblichen Kosten für Geflüchtete einhergeht, die in Landkreisen mit einem höheren Niveau von Arbeitslosigkeit und in weniger aufnahmebereiten Regionen untergebracht sind. Falls das Prinzip der landesweiten Zuweisung von Geflüchteten beibehalten werden soll, sollte die Integrationsfähigkeit der einzelnen Bundesländer stärker berücksichtigt werden. So könnten beispielsweise die Quoten für die Zuweisung von Geflüchteten in Bezug auf das Einkommen progressiver gestalten werden, oder man könnte den Anteil der offenen Stellen als Kriterium berücksichtigen. Sulin Sardoschau, Humboldt-Universität zu Berlin, und Philipp Jaschke, IAB Nürnberg, analysieren die Auswirkungen von Einstellungen der Aufnahmegesellschaft auf die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Sie konstruieren einen regionalen Bedrohungsindex und zeigen, dass in Regionen mit einem höheren Bedrohungsindex die Beschäftigungsquote und das Lohnniveau von Geflüchteten niedriger ist. Eine deutliche Eindämmung der Bedrohungslage für Geflüchtete könnte die jährlichen Gesamtkosten zwischen 78 und 161 Millionen Euro senken. Theresa Kuchler, New York University, misst die soziale Integration von Syrern in Deutschland anhand von Facebook-Daten. Ein Großteil der in Deutschland lebenden Syrer sei nicht gut integriert und es gebe hierbei starke geographische Unterschiede. Gegenden, in denen Syrer überdurchschnittlich gut sozial integriert sind, zeigen, welche Maßnahmen die Integration fördern, und könnten so Vorbilder für andere Städte und Gemeinden sein. Konkret trage ein größeres Angebot von Integrationskursen zur besseren Integration bei. Langfristig führe mehr Kontakt und Umgang zwischen Deutschen und Syrern zu mehr Kontaktfreudigkeit und Freundschaften. Hans Vorländer, TU Dresden und Sachverständigenrat für Integration und Migration, sieht Deutschlands Migrationspolitik unter Druck. Zwar wurden Einwanderungs- und Aufenthaltsregelungen liberalisiert, doch die Asylmigration spitze sich weiter zu. Die Situation in Deutschland müsse differenziert betrachtet werden. So sei ein Hauptgrund für gegenwärtige Belastungen darin zu sehen, dass die administrativen Prozesse zu kompliziert und zu langwierig verlaufen. Noch schwerwiegender seien die behördlichen Prozessabläufe vor Ort, die sich aus dem Zusam |
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ISSN: | 0018-974X |