Natur und Nichtidentität zwischen Theodor W. Adorno und Donna J. Haraway

Im Angesicht der Klimakatastrophe häufen sich die Versuche, Autor*innen der frühen Kritischen Theorie in Debatten um das sogenannte Anthropozän einzubringen. Häufig wird eine produktive Auseinandersetzung mit anderen Theorietraditionen allerdings kategorisch verweigert. In diesem Beitrag wird Theodo...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Praktische Philosophie 2023-12, Vol.10 (2)
1. Verfasser: Schröder, Miriam
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Im Angesicht der Klimakatastrophe häufen sich die Versuche, Autor*innen der frühen Kritischen Theorie in Debatten um das sogenannte Anthropozän einzubringen. Häufig wird eine produktive Auseinandersetzung mit anderen Theorietraditionen allerdings kategorisch verweigert. In diesem Beitrag wird Theodor W. Adornos Naturbegriff in ein Gespräch mit den Arbeiten der Wissenschaftstheoretikerin Donna J. Haraway gebracht. Er zeigt, dass die gemeinsame Diskussion einen wertvollen Beitrag zu einer Kritik an gesellschaftlichen Naturverhältnissen leisten kann. Dafür werden zunächst Punkte der Überschneidung in den jeweiligen Naturbegriffen herausgearbeitet. Anschließend wird die Differenz in der Frage danach, wie sich innerhalb der Logik der Naturbeherrschung dem Besonderen oder Nichtidentischen überhaupt genähert werden kann, ausgehend von dem Verhältnis von Kritik und Spekulation in beiden Ansätzen diskutiert. Es wird argumentiert, dass Adorno auch die spekulativen Momente unter die Identitätslogik der Naturbeherrschung subsumiert, während Haraway einige dieser Fallstricke vermeiden kann. Allerdings drohen ihre Spekulationen den Kontakt zum Gegenstand der Kritik zu verlieren. Zwischen den diskutierten Ansätzen lässt sich ein Verhältnis von Spekulation und Kritik anvisieren, das die Ausarbeitung eines Naturbegriffs ermöglichen kann, der auf ein herrschaftsfreies Zusammenleben aller abzielt.
ISSN:2409-9961
2409-9961
DOI:10.22613/zfpp/10.2.4