Von der Bildungsferne zum Bildungsaufstieg : Transformationsprozesse bei türkischstämmigen Studierenden in Österreich im Hinblick auf Identität, Tradition und Religion
Der akademische wie auch der öffentliche Diskurs rund um Migration und die Chancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Österreich ist nach wie vor überwiegend defizitorientiert. Der vorliegende Beitrag beleuchtet hingegen, wie es türkischen Studierenden der zweiten Generation g...
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Veröffentlicht in: | Limina 2020-05, Vol.3 (1), p.62-95 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der akademische wie auch der öffentliche Diskurs rund um Migration und die Chancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Österreich ist nach wie vor überwiegend defizitorientiert. Der vorliegende Beitrag beleuchtet hingegen, wie es türkischen Studierenden der zweiten Generation gelingen konnte, trotz ihrer Herkunft aus einem bildungsfernen Elternhaus Hürden zu überwinden und einen Bildungs- und damit sozialen Aufstieg zu schaffen. Ausgehend von Pierre Bourdieus Habituskonzept werden mithilfe einer empirisch-qualitativen Studie, in der erfolgreiche BildungsaufsteigerInnen selbst zu Wort kommen, deren Aufstiegshabitus, biographische Erfahrungen, intrinsische und extrinsische Motivation, Verhaltensmuster und Handlungsstrategien untersucht, die ihnen zu ihrem Bildungserfolg verholfen haben. Welche Ressourcen standen ihnen trotz oder gerade wegen der familiären Migrationserfahrungen zur Verfügung? Wie haben sie von diesen Ressourcen Gebrauch gemacht oder wie haben sie deren Fehlen kompensiert? Insbesondere liegt der Fokus auf der (kulturellen) Identitätsfindung und dem Verhältnis der jungen Menschen zur von den Eltern vermittelten Religion und Tradition – einem Verhältnis, das im Zuge des Bildungsaufstiegs einschneidenden Transformationsprozessen unterworfen sein kann. Academic as well as public discourse on migration and the opportunities available to children and adolescents of immigrant parents in Austria is still largely focussed on disadvantages. This article shines a light on how second-generation students with a Turkish background were able to overcome challenges associated with having parents with a lower educational level, achieve academic success and thus upward social mobility. Following Pierre Bourdieu’s concept of habitus, the present empirical-qualitative research examines habits of success, life experiences, intrinsic and extrinsic motivation, behavioural patterns and strategies of action relevant to educational attainment. Interviews with academically successful students reveal resources that helped them despite or rather because of their migration experience, how they leveraged these resources and how they compensated a lack thereof. The study focuses on the formation of (cultural) identity and the relationship young people have with their parent’s traditions and religion. This relationship may undergo significant transformational processes as part of the educational process. |
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ISSN: | 2617-1953 2617-1953 |
DOI: | 10.25364/17.3:2020.1.4 |