Radikale Hermeneutik. Zur Geschichtlichkeit der Philosophie als Sache des Verstehens

Der Beitrag prüft die Frage nach der Verwiesenheit der Philosophie auf eigene Geschichte und wendet sich der geschichtsphilosophischen Antinomie der sog. teleologischen und historischen Sichtweisen. Beiden ist es gemeinsam, dass sie eine vergegenständlichende Vorstellung von Geschichte haben. Die te...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Filozofija i društvo (Zbornik radova) 2014, Vol.25 (4), p.5-20
1. Verfasser: Luckner, Andreas
Format: Artikel
Sprache:ger ; srp
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag prüft die Frage nach der Verwiesenheit der Philosophie auf eigene Geschichte und wendet sich der geschichtsphilosophischen Antinomie der sog. teleologischen und historischen Sichtweisen. Beiden ist es gemeinsam, dass sie eine vergegenständlichende Vorstellung von Geschichte haben. Die teleologische Sichtweise ist um die geschichtliche Kontinuität bemüht und tendiert dogmatisch dazu, die einzige Wahrheit des geschichtlichen Geschehens zu sein. Die historische Position ist eine relativistische Sichtweise und ist bestrebt, die geschichtlichen Besonderheiten hervorzuheben. Beide Positionen schreiben dem Gegenstand "Geschichte" bloß unterschiedliche Charakteristiken zu. Hier wird die These vertreten, dass das Verstehen etwa einer philosophischen Schrift als das Verstehen des offenen Kontextes, in dem ein Interpretant steht, begriffen werden soll. Die Geschichte ist Produkt unserer Welt, nicht umgekehrt. Der Situationismus der so verstandenen radikalen Hermeneutik ist aber nicht relativistisch. Die Interpretationen haben ihre Gültigkeit, nur insofern sie die Situation des Interpreten betreffen, d. h. insofern sie als Antworten auf bestimmte Fragen verstanden werden. Dem entspricht am ehesten eine genealogische Betrachtungsweise, die sich für die Herkunft der geschichtlichen Phänomene interessiert.
ISSN:0353-5738
2334-8577
DOI:10.2298/FID1404005L