Aufwachsen mit digitalen Medien

Die familiale Medienerziehung stellt einen wichtigen Bestandteil des kindlichen Mediensozialisationsprozesses dar. Der Artikel diskutiert familiale Medienerziehung anhand des theoretischen Ansatzes der kommunikativen Figurationen (Hepp und Hasebrink 2014, 2017). Ein zentrales Merkmal kommunikativer...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:MedienPädagogik 2022-03, Vol.18 (Jahrbuch Medienpädagogik)
Hauptverfasser: Katrin Potzel, Andreas Dertinger
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die familiale Medienerziehung stellt einen wichtigen Bestandteil des kindlichen Mediensozialisationsprozesses dar. Der Artikel diskutiert familiale Medienerziehung anhand des theoretischen Ansatzes der kommunikativen Figurationen (Hepp und Hasebrink 2014, 2017). Ein zentrales Merkmal kommunikativer Figurationen sind dynamische Machtbalancen, die sowohl zwischen den Akteurinnen und Akteuren innerhalb der Familie als auch in Beziehung zu anderen sozialen Domänen bestehen. Grundlage für die Betrachtung sind Daten der qualitativen Panelstudie ‹ConKids›, die den Sozialisationsprozess in einer tiefgreifend mediatisierten Gesellschaft erforscht. Der Ansatz, Medienerziehung aus einer figurationstheoretischen Perspektive zu beschreiben, ermöglicht es, den prozessualen Charakter des grundsätzlich asymmetrischen (Medien-)Erziehungsverhältnisses zu erfassen. Ausserdem beinhaltet er das Potenzial, die Wechselwirkungen zwischen der familieninternen Medienerziehung und figurationsexternen Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Für das Sample der ‹ConKids-Studie› zeigt sich, dass sich die Machtpotenziale der Kinder durch den entwicklungsbedingten Autonomieerwerb mit zunehmendem Alter erwartungsgemäss erweitern. Hierbei gestalten sich die Machtverhältnisse zwischen Eltern und Kindern grundsätzlich dynamisch, nicht statisch. Als zweiten wichtigen Aspekt weisen die Daten aus dem Sample auf eine wahrgenommene Machtlosigkeit sowohl von Eltern als auch Kindern gegenüber figurationsexternen Einflüssen hin. Dies wirft die Frage auf, wie Familien hinsichtlich der Entwicklung umfassenderer Handlungskompetenzen unterstützt werden können.
ISSN:1424-3636
DOI:10.21240/mpaed/jb18/2022.03.05.X