Zur Einschätzung von Reaktanz und Invasivität in videografischen Daten. Ein kontextsensibler Ansatz zur Beurteilung der Kamerarolle in Aufnahmesituationen

Videografie ist das Mittel der Wahl zur Generierung von Daten, wenn feinkörnige Analysen von Interaktionen ermöglicht werden sollen. Unabhängig von verschiedenen Analyseformen stellt sich die Frage, wie die Aufnahmetechnik die nicht-verdeckt gefilmte Situation beeinflusst. Auf welche Weise können Fo...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Forum, qualitative social research qualitative social research, 2021-05, Vol.22 (2)
Hauptverfasser: Goerigk, Paul, Weiser-Zurmühlen, Kristin, Erichsen, Göntje, Wild, Kathrin
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Videografie ist das Mittel der Wahl zur Generierung von Daten, wenn feinkörnige Analysen von Interaktionen ermöglicht werden sollen. Unabhängig von verschiedenen Analyseformen stellt sich die Frage, wie die Aufnahmetechnik die nicht-verdeckt gefilmte Situation beeinflusst. Auf welche Weise können Forschende einschätzen, inwiefern die Gefilmten die Situation als Aufnahmesituation verstehen und welche Rolle sie der Kamera zuschreiben? Die Klärung dieser Frage ist im Kontext qualitativer Forschung für die Einschätzung der Verwendbarkeit der Aufnahmen als sozialwissenschaftliche Daten von zentraler Bedeutung. Nach einer kurzen Darstellung des Diskurses zu Invasivität und Reaktanz entwickeln wir auf der Basis einer konversationsanalytisch informierten Vorgehensweise ein Instrumentarium, das hilft, Invasivität und Reaktanz in Videodaten einzuschätzen. Dieses wenden wir auf empirische Fallbeispiele aus unterschiedlichen Forschungsprojekten an. Es zeigt sich, dass die zeitliche, räumliche, thematische und soziale Ebene des Kontexts der nicht-verdeckten Aufnahmesituation für die Bestimmung von Reaktanz und Einschätzung von Invasivität genutzt werden kann, auch wenn hierbei Grenzen deutlich werden.
ISSN:1438-5627
1438-5627
DOI:10.17169/fqs-22.2.3547