Rätselhafte Datenpolitik
In den Sozialwissenschaften ist, wenn auch nur vereinzelt, bereits im Frühjahr 2020 die unzureichende Corona-Datenpolitik des Robert Koch-Instituts (RKI) und die Fokussierung auf die tägliche oder kumulative Zahl bestätigter Covid-19-Fälle kritisiert worden. So legte einer der führenden Statistiker...
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Veröffentlicht in: | Monitor Versorgungsforschung 2023-08, Vol.2023 (4), p.34-34 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | In den Sozialwissenschaften ist, wenn auch nur vereinzelt, bereits im Frühjahr 2020 die unzureichende Corona-Datenpolitik des Robert Koch-Instituts (RKI) und die Fokussierung auf die tägliche oder kumulative Zahl bestätigter Covid-19-Fälle kritisiert worden. So legte einer der führenden Statistiker der Soziologie in Deutschland, Rainer Schnell – gemeinsam mit Menno Smid vom Infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft – im Rahmen des digitalen Kolloquiums „Soziologische Perspektiven der Coronakrise“ des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung am 15.4.2020 in schonungsloser Deutlichkeit dar, dass es nicht nachvollziehbar sei, warum sich das RKI auf absolute Meldeinzidenzen von positiv Getesteten beschränken würde, ohne Einflussfaktoren wie Testanlässe und Testhäufigkeiten zu berücksichtigen. Auch verzichte das RKI auf repräsentative Erhebungen zum Infektionsgeschehen und verlasse sich stattdessen auf unzuverlässige Erhebungsinstrumente. Ein professionelles Pandemiemanagement sei ohne eine solide Datenbasis schlicht nicht möglich. Diese frühen mahnenden Empfehlungen verhallten ungehört, statt Licht in die Dunkelheit der behördlichen Datenwüste zur tatsächlichen Infektionsrate und zu individuellen Infektionsrisiken zu bringen. |
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ISSN: | 1866-0533 2509-8381 |
DOI: | 10.24945/MVF.04.23.1866-0533.2527 |