Image Clusters. A Hermeneutical Perspective on Changes to a Social Function of Photography

Die Vielzahl möglicher sozialer Gebrauchsweisen der Fotografie ist beträchtlich. Das vorliegend dargestellte hermeneutische Verfahren der Bildclusteranalyse bezieht sich auf eine vergleichsweise neuartige Form der Verwendung und des Verständnisses der Fotografie: auf ihre digitale Montage zu komplex...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Forum, qualitative social research qualitative social research, 2020-05, Vol.21 (2)
1. Verfasser: Müller, Michael R
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Vielzahl möglicher sozialer Gebrauchsweisen der Fotografie ist beträchtlich. Das vorliegend dargestellte hermeneutische Verfahren der Bildclusteranalyse bezieht sich auf eine vergleichsweise neuartige Form der Verwendung und des Verständnisses der Fotografie: auf ihre digitale Montage zu komplexen Bildzusammenstellungen und auf die Präsentation solcher Bildzusammenstellungen in technisierten Umgebungen des sozialen Austauschs. Im methodischen Zentrum des Verfahrens steht 1. die figurative Analyse der Kompositionsprinzipien jeweiliger Bildzusammenstellungen, d.h. ihres Ausdruckssinns. Erweitert und ergänzt wird diese ideografische Perspektive 2. durch die Untersuchung der Struktur des medialen Wahrnehmungs- und Handlungsraumes jeweiliger Bildcluster sowie der Beobachtungs- und Erkenntnisstile, die sie prädizieren. Methodologisch gesehen stützt sich das Verfahren auf die Annahme, dass das für ikonische Bildcluster konstitutive "Spiel" (WITTGENSTEIN) mit Ähnlichkeitsbeziehungen und Differenzverhältnissen keine medientechnische Erfindung ist, sondern seine anthropologische Grundlage und primäre soziale Ausprägung in der Körpersprache des Menschen und den feinen Unterschieden der sozialen Distinktion findet. Dementsprechend wird die Fotografie in rezenten Bildclustern nicht mehr notwendig als Abbildung oder Dokument lebensweltlicher Begebenheiten verstanden, sondern, so die These, verstärkt als kollektiv geteiltes Ausdrucksmittel, das immer wieder zu neuen Ausdrucksfiguren zusammengestellt werden kann – das also eine dezidiert idiomatische Qualität erlangt.
ISSN:1438-5627
DOI:10.17169/fqs-21.2.3293