Musikalische Zeitgestaltung in Mendelssohns Liedern ohne Worte

Felix Mendelssohn Bartholdys Liedern ohne Worte liegt gewöhnlich eine einfache dreiteilige Liedform mit überschaubaren Proportionen zugrunde. Anhand dreier Punkte im Formverlauf (Themenvorstellung im ersten Formteil, Übergang zur Reprise, Themenreprise) wird zu zeigen versucht, wie durch Erweiterung...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 2015-01, Vol.12 (2), p.223-243
1. Verfasser: Ullrich Scheideler
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Felix Mendelssohn Bartholdys Liedern ohne Worte liegt gewöhnlich eine einfache dreiteilige Liedform mit überschaubaren Proportionen zugrunde. Anhand dreier Punkte im Formverlauf (Themenvorstellung im ersten Formteil, Übergang zur Reprise, Themenreprise) wird zu zeigen versucht, wie durch Erweiterung der achttaktigen Einheiten sowie die besondere Gestaltung der Harmonik und Motivik dieses Formgerüst aufgebrochen und gleichsam dynamisiert wird. Dabei wird insbesondere das Ineinander von Andeuten und (vorläufigem) Aufschieben eines (harmonischen, thematischen) Ziels als Sehnsuchtston und damit im Sinne einer romantischen Ästhetik gedeutet. Felix Mendelssohn Bartholdy’s Songs without words are generally written in a simple ternary form with straightforward proportions. Three points in the course of the piece (the presentation of the theme in the first part, the transition to the recapitulation, and the recapitulation of the theme) will serve to illustrate how the extension of the eight-bar-units as well as the special design of harmonic and motivic processes open up and dynamize this formal framework. The interaction of adumbration and a (provisional) deferral of the harmonic and thematic goal is interpreted as a note of longing and thus in terms of a romantic aesthetic.
ISSN:1862-6742
DOI:10.31751/820