Aufwachsen in Armut - Aufwachsen in Bildungsarmut: Über den Zusammenhang von Armut und Schulerfolg
Noch bis zum Ende der Siebzigerjahre wurde in Deutschland, wie auch in vielen anderen westlichen Industriestaaten, von der Vorstellung ausgegangen, Kinder- und Jugendarmut sei ausschließlich ein Phänomen, das in den so genannten Entwicklungsländern vorkomme. Erst heute hat sich die Erkenntnis durchg...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Pädagogik 2005, Vol.51 (2), p.154-169 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Noch bis zum Ende der Siebzigerjahre wurde in Deutschland, wie auch in vielen anderen westlichen Industriestaaten, von der Vorstellung ausgegangen, Kinder- und Jugendarmut sei ausschließlich ein Phänomen, das in den so genannten Entwicklungsländern vorkomme. Erst heute hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen westlichen Industrieländern eine Infantilisierung der Armutspopulation stattgefunden hat. Im Mittelpunkt des folgenden Beitrags steht diese Zunahme des Anteils der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen an der Bevölkerung und ihre Auswirkung auf den Bereich der Bildung. Nach einem kurzen Überblick über die Situation der Verbreitung von Armut wird gefragt, wie sich Armut von Kindern und Jugendlichen in den Bereichen der schulischen Bildung sowie der beruflichen Ausbildung auswirkt und welche Rolle der Schule heute bei ihrer Verfestigung zukommt. Gezeigt wird, dass es trotz zahlreicher bildungspolitischer und pädagogischer Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland bisher nicht gelungen ist, die Chancen benachteiligter Kinder aufgrund ihres familialen Hintergrunds, zu verbessern. (DIPF/Orig.).
Well up to the end of the 1970s, it was still generally assumed in Germany as well as in many other Western industrial countries that poverty among children and adolescents was a phenomenon occurring only in the so-called developmental countries. It is only today that the view has gained acceptance that, in the course of the last few decades, in numerous Western industrial countries an increase in the percentage of children and adolescents among the population of the poor has taken place. The article focusses on this aspect of poverty and its impact on the field of education. Following a short survey of the spreading of poverty, the author examines how poverty among children and adolescents influences the sectors of school education and of vocational education and which role the school is attributed today in its reinforcement. It is shown that, despite numerous educational-political and pedagogical efforts in the Federal Republic of Germany, it has as yet not been possible to break this vicious circle, the consequence of which is that the opportunities of disadvantaged children are often, due to their familial background, reduced even before they enter the school system and are hardened in the course of time. (DIPF/Orig.). |
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ISSN: | 0044-3247 |