Ausbildung, Beruf, Studium: Zum Entscheidungsverhalten von dual ausgebildeten Fachkräften mit Studienberechtigung
"Eine genuine Neigung der Studienberechtigten, die mit einer dualen Ausbildung beginnen, diese Phase ihrer beruflichen Entwicklung aber lediglich als Durchgangsstation bzw. als Propädeutik und Basisqualifikation ihrer anschliessenden universitären Ausbildung nutzen, ist nur relativ selten zu er...
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Veröffentlicht in: | HIS-Kurzinformation. A 1997 (4), p.19-31 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | "Eine genuine Neigung der Studienberechtigten, die mit einer dualen Ausbildung beginnen, diese Phase ihrer beruflichen Entwicklung aber lediglich als Durchgangsstation bzw. als Propädeutik und Basisqualifikation ihrer anschliessenden universitären Ausbildung nutzen, ist nur relativ selten zu erkennen. Ein Teil der Studienberechtigten sieht seine Begabung offenbar eher im praktischen Bereich und schliesst für sich ein Studium als geeignete Form der beruflichen Qualifizierung aus. Darüber hinaus sind die Ansprüche vieler Studienberechtigte an Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten nicht so ausgeprägt, so dass sich hier für die Unternehmen ein wichtiges Reservoir an qualifizierten Sachbearbeitern und Facharbeitern eröffnet. Aber auch diejenigen, die eher zu den leistungsstärkeren Auszubildenden gehören, zeigen sich zu einem beträchtlichen Teil aufgeschlossen für betriebliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten ausserhalb des Hochschulsystems. Allerdings stellen diese Studienberechtigte auch höhere Ansprüche an ihre weiteren Entwicklungsmöglichkeiten im Anschluss an die Ausbildung. Bei einer verstärkten Forcierung personalpolitischer Massnahmen zur systematischen Förderung leistungsstarker Fachkräfte mit Studienberechtigung können hier beträchtliche Effekte hinsichtlich der Gewinnung und Sicherung von qualifiziertem Personal eingeplant werden. Dabei scheint es vor allem darauf anzukommen, Nachwuchsförderprogramme im Gespräch mit den jungen Fachkräften zu "individualisieren", d. h. den einzelnen konkrete Möglichkeiten ihrer beruflichen Entwicklung zu verdeutlichen. Bleiben diese Gespräche und Förderungsmassnahmen aus, empfinden viele Studienberechtigte die duale Ausbildung als eine Sackgasse, die sie durch den Wechsel an eine Hochschule zu überwinden versuchen. Ein Wechsel wird aber auch dann verstärkt in Betracht gezogen, wenn die jungen Fachkräfte kein Übernahmeangebot erhalten hatten und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten angesichts eines angespannten Arbeitsmarktes begrenzt sind. Dies gilt selbst für solche Studienberechtigte, die ursprünglich überhaupt nicht an ein Studium gedacht hatten." Forschungsmethode: empirisch, empirisch-quantitativ, Befragung, Längsschnitt. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum von 1992 bis 1996. (Autorenreferat, IAB-Doku). |
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ISSN: | 0931-8143 |