Populäre Musik im Museum: Das Museum als Lernort zwischen Vermittlung und Aneignung
Im Zuge eines allgemeinen Museumsbooms lässt sich in den letzten 20 Jahren ein Trend zu Ausstellungen rund um verschiedene Aspekte populärer Musik feststellen. Diese Ausstellungen werden zum einen durch den historisch bedingten Charakter der Institution Museum geprägt; zum anderen sind aktuell Proze...
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Veröffentlicht in: | Samples (Halstenbek) 2017 (15), p.22-15<22 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Im Zuge eines allgemeinen Museumsbooms lässt sich in den letzten 20 Jahren ein Trend zu Ausstellungen rund um verschiedene Aspekte populärer Musik feststellen. Diese Ausstellungen werden zum einen durch den historisch bedingten Charakter der Institution Museum geprägt; zum anderen sind aktuell Prozesse der Kanonisierung und Gentrifizierung sowie der von Simon Reynolds "Retromania" genannte generelle Hang zur Nostalgie innerhalb der Popmusik zu beobachten. Unter Bezugnahme auf die Ausstellung Rock und Pop im Pott im Ruhr Museum Essen untersucht dieser Artikel die Auswirkungen, die die Musealisierung populärer Musik auf Prozesse ihrer Vermittlung hat, und plädiert dafür, vor allem Formen der Aneignung, darstellbar besonders in Praktiken von Hörerinnen und Hörern, zum Gegenstand von Ausstellungen zu machen. Dies kann als Gegenentwurf zu bloßen Präsentationen von Memorabilia wirken, die lediglich bestehende Kanonisierungen verstärken und damit zur Durchsetzung bestimmter Narrative von Popmusikgeschichte beitragen.
Along with a general flourishing of museums, popular music has become a frequent subject of exhibitions in the early 21st century in Germany. The institutional and historically formed character of museums in general affects these exhibitions, and so do present-day tendencies in popular music and culture, such as canonization, nostalgia, and cultural gentrification processes. This article explores the mutual effects of popular music and museums by connecting theoretical considerations with the examination of a current exhibition in Essen. As a conclusion, it supports the idea of presenting practices of musicians as well as practices of listeners in exhibitions, instead of reifying music or merely showing memorabilia of musicians generally accepted as canonical. (Orig.). |
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ISSN: | 1612-8001 1612-8001 |